Unisono erklären alle Verantwortlichen, dass sie den „Kohlekompromiss“ 1:1 umsetzen wollen. Egal ob Bundes- oder Landespolitiker oder RWE-Vorständler. Was sie aber tun, ist was ganz anderes. Initiativen der Bundesumweltministerin Svenja Schulze befinden sich im Sperrfeuer der Kritiker aus der Union. Altmaier ist unfähig die Strukturwandel- Milliarden für den Kohleausstieg mit gesetzlichen Vorgaben zum Klimaschutz zu verknüpfen. Und RWE macht weiter wie vor Jahrzehnten geplant. Jetzt steht die Weichenstellung für die Grundwasserabsenkung 2020 bis 2030 für den Tagebau Hambach unmittelbar bevor. Das Oberbergamt in Arnsberg, hat die Umweltverträglichkeits-Prüfung für den RWE Antrag zur „Sümpfung“ von 450 Mio. cbm Grundwasser pro Jahr im kommenden Jahrzehnt veröffentlicht. Dieses Video aus der WDR- Lokalzeit vom 23.07. erklärt die Hintergründe. Einsprüche können nur noch bis zum 6. Aug. 2019 eingereicht werden. Und diese sollten nicht nur von den Umweltorganisationen sondern von möglichst vielen besorgten Bürgern kommen. Lasst uns den Briefkasten, das Fax und die Mailbox der Genehmigungsbehörde fluten mit Schriftstücken, mit denen sie sich qua Amt beschäftigen müssen. Jede/r kann das tun! Formulierungshilfe für unser gutes Recht Ihr müsst euch nicht durch tausende Seiten RWE- Dokumente quälen. Diese gibt es Online HIER. Auf dieser offiziellen Webseite des Bergamtes stehen auch die Regularien für die Zustellung der Einwendungen (Post, Fax oder digital signiertes Mail) Drei Vorschläge helfen, eure persönliche Stellungnahme zu formulieren. Es sind dies allesamt Auszüge von Einsprüchen aus der Zivilgesellschaft und sind von den Autor*innen zur eigenen Verwendung freigegeben. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte und Textlängen. Von einer kurzen Klimapolitischen Stellungnahme über eine ausführliche Textsammlung bis hin zu einer fachlich fundierten Detailkritik zur Gefährdung der Wasserversorgung im großen Einzugsgebiet der verstärkten Sümpfungsmaßnahmen (letzteres mit Bildmaterial, Download dauert etwas). Nach den Wochen der Proteste gegen das Vorrücken der Bagger an den Waldrand (zuletzt kamen am So, 14.07. über 600 Menschen zum Waldspaziergang) ist jetzt der Widerstand an der Computer-Schreibmaschine dringend notwendig. Schreibt mit eigenen Worten und/oder wählt aus den obigen Angebote aus. Denn alles was aktenkundig wird, wird nie vergessen werden. Eure Enkel werden euch danken, dass ihr getan habt, was ihr konntet. Unser nächstes Thema: Gefährden die aktuellen Grabungen der RWE-Bagger, die derzeit überall bis auf 50 m an die Waldkante vorrücken, den Wasserhaushalt für die Bäume und das Land? Ein Bild des Kölner Fotografen Herbert Sauerwein von Mai 2019, zeigt die Gefahr: Ein “Ausbluten” der noch verbliebenen Grundwasserreservoire an der frischen Schnittkante.
WeiterlesenKategorie: Kohle
Bäume können sich nicht aufbäumen…
… der Mensch sehr wohl. Das las ich letzthin in einem eher lyrischen Text über das Verhältnis Mensch und Baum. Und es passt genau auf das, was wir tun müssen, um weitere Opfer zu verhindern. Beim nächsten Hambacher Waldspaziergang, So 14.07.2019, werden wir uns an der Rodungskante versammeln, die mittlerweile nur noch 50 m von der Tagebaukante entfernt ist, und den Opfern des RWE Landraubs gedenken. Hier an der Stelle, wo der Bagger vor unseren Augen am letzten Sonntag bei der spontanen ROTEN LINIE arbeitete, liegen ein dutzend Hainbuchen — ehemals kräftige junge Bäume (“jung” heißt im Baumleben einige Jahrzehnte alt sein). Sie waren der irRWEgigen, neuen Herausforderung auf einmal Waldrand zu sein, nicht gewachsen. Dort wird ein besonderer Teil des Waldspaziergangs am 14.07. in einem traurigen, aber kraftvollen Aufbäumen der Menschen enden, die sich dort niederlassen. Das Waldstück, zu dem diesmal der Waldspaziergang führt, ist ein lebendes Denkmal des erfolgreichen Widerstandes des letzten Jahre. Dieser Teil des Blatzheimer Bürgewaldes wurde gerettet durch den ersten gerichtlich verfügten Rodungsstopp in der beginnnenden Rodungungssaison 2017. Jetzt droht diesem einzigen Restwald nördlich der alten A4 (=ROTE LINIE von 2016) der Garaus dadurch, dass die Tagebaukante immer näher rückt. Das Eingangsbild zu diesem Blog zeigt was nach den neusten Luftbildaufnahmen und unseren Satelliten-Recherchen sich abzeichnte: Vom 4. bis 6. Juli wurde der westliche Teil der Förderbandstrecke verschwenkt, so dass sie an ihrem Endpunkt um etwa 100m vorgerückt ist, anschauen HIER. Dies erlaubt die Verlängerung des Föderbandes im Osten, so dass über die ganze Breite des Waldes das Tagebauloch weiter vorrücken kann. An diesem Waldrand an der noröstlichen Ecke des Hambi wollen wir am Sonntag die Alarmstufe in ROT leuchten lassen, in einer Picketline auf dem Wall im Gänsemarsch vorbeiziehen und uns schützend vor die Bäume stellen und setzen. Start: So, 14.Juli, 12.00 h in Manheim an der Kirche. Michael Zobel zeigt uns auf dem Weg zur alten A4 die grauenhafte Dorfzerstörung und führt uns dann zur BUND Wiese mit dem Hambach Mahnmal (Gelbes X, dort kann auch starten, wer erst später dazustoßen kann. Zufahrt frei, Parkplätze vorhanden). Dort sind wir schon in Sichtweite des Platzes, der im Zentrum des Spaziergangs steht. Wir erfahren, was das Baggern bis in die Nähe der Wurzeln für den Wasserversorgung der Bäume bedeuten kann und vieles mehr vom “Waldmeister” und seinen Mitstreitern. Weitere Infos von ihm HIER. Macht euch auf den Weg, um vor den Sommerferien noch mal ein deutlich zu sagen: Stoppt den Bagger! KEINEN METER WEITER! Alarmstufe ROT … für den Wald … für die Dörfer … für den Kohlekompromiss
WeiterlesenSchluss jetzt! Stoppt den Bagger!
Es kam wie es kommen musste. Der RWE-Konzern macht in Hambach alles, was technisch möglich ist und ihm nicht verboten wird. Am Sonntag sahen wir bei der spontanen roten Linie dem gigantischen Landfresser aus nächster Nähe bei seinem Zerstörungswerk zu. Bis auf nur noch 50 Meter ist die Tagebaukante an der nordöstlichen Ecke an den Wald herangerückt. Über die Presse ließ RWE verlauten, dass ihnen das von der Aufsichtsbehörde, der Bezirksregierung Arnsberg, genehmigt wurde. Nachforschungen des BUND NRW ergaben, dass dies auf Basis eines Gutachtens der Geologischen Dienstes des Landes geschieht, das angeblich diesen Minimalabstand für den Wald als unschädlich ansieht. Dirk Jansen: “Auf unsere Anfrage hin wurden uns bislang weder das GD-Gutachten, noch die angeforderten RWE-Planunterlagen übersandt. Die BezReg wollte uns in der Vergangenheit trotz aller Nachfragen nie Abstandsangaben übermittelt. Dass wir das nun über die Medien erfahren, spricht für sich.” Für diesen Blick in den Schlund des Schaufelrades mit 20 m Durchmesser brauchte man Sonntag kein Superteleobjektiv. Die Staubwolken zeigen die Trockenkeit der obersten Schicht, die vor der Rodung mal fruchtbarer Waldboden war. Blick von Westen nach dem Ende der Aktion. In der Mitte: Ein lebendes Denkmal — ein junger Hainbuchentrieb — gewachsen nach der Rodung 2017. Keinen Meter weiter! Wir müssen dran bleiben. Der Bagger ist mittlerweile am Ende der bestehenden Förderbandstrecke angekommen. Was ist jetzt geplant? So wie wir den Konzern kennengelernt haben, wird er weiter Fakten schaffen wollen. Noch haben die Bäume des Waldstücks nördlich der alten A4 über den größten Teil seiner Länge einen Abstand 200 bis 300 m vom großen Loch. In diesem Vorfeld gibt es noch guten Boden und eine große Fläche die Niederschläge aufnehmen und speichern kann. Hier könnte wieder Wald wachsen, wenn der “Wunsch” der Kohlekommission umgesetzt wird. Unser “Bäumchen des Jahres” braucht wieder Lebewesen um sich, die seinesgleichen sind. Wird man als nächstes die Förderbänder weiter vorrücken? Technisch ist das möglich und die Erdoberfläche in dem dann zugänglichen Bereich ist bereits von den hinderlichen Baumwurzeln befreit worden, wie die Videos zeigen. Mit der Freigabe durch ein willfähriges Oberbergamt kann dies in Kürze in Angriff genommen werden. Wir werden weiterhin das Geschehen mit Satellitenaufnahmen beobachten. Verhindern kann die Klimaschutzbewegung das nur, wenn Öffentlichkeit über das reale Treiben von RWE hergestellt wird. Viele Menschen müssen das Inferno mit eigenen Augen sehen und die Botschaft hinaustragen über, was dort geschieht. Die nächste Gelegenheit dazu ist der 63. Waldspaziergang mit Michael Zobel und Eva Töller am So, 14. Juli, der diesmal in Manheim starten wird. Dort ist die auch andere häßliche Seite derselben Medaille zu sehen — die rapide fortschreitende Zerstörung eines Dorfes.Bitte unbedingt vormerken und weitersagen! Es werden viele gebraucht, um laut und deutlich vor Ort zu sagen: “Keinen Meter weiter”.
WeiterlesenKeinen Meter weiter! Rote Linie am So, 30.06.
Seit Wochen haben wir aus dem Orbit das Treiben der RWE Bagger in Hambach beobachtet. In der letzten Woche war uns klar, dass die Annäherung an die Waldkante sich dramatisch zuspitzen wird. Am Do, 27.06., hatten wir zu einem Pressetermin vor Ort eingeladen. Noch am Morgen des Tages hätten wir nur wenige Meter vom Giganten der Zerstörung gestanden. Aber als um 18.00 h mit uns rund 60 Menschen vor Ort waren, hatte sich der Bagger ein paar hundert entfernt in den Hintergrund verzogen. Hatte RWE Angst vor der Öffentlichkeit, vor unbequemen Nahaufnahmen vom Landraub an der Waldkante? Nun ja, der Baggerfahrer und seine Maschine hatten ihre Arbeit getan. Sie waren bis an Ende der aktuellen Förderbandstrecke gegangen — genau dortin, wo wir es erwartet hatten. Die wachsame Security und die im Wald bereitstehenden Polizeikräfte verhinderten, dass die Kameras in eine Position gebracht werden konnten, um das Loch und seinen Verursacher auf einem Bild zu dokumentieren waren. Nur dieses unscharfe Bild aus der WDR Lokalzeit vom 27.06., um die Mittagszeit aufgenommen, zeigt, was wir gerne auch dokumentiert hätten. Was blieb war ein Blick vom Wall am Waldrand in das Loch. Die Protestgänse auf dem Marsch über den Wall am Saum des Waldes. Leider konnten wir nicht fliegen. Am Ende hat der Gut-zu-Fuß-Trupp von FFF, PFF & OFF das Nachlaufen mit dem Bagger gewonnen — und ihn bei den Restarbeiten hinter der Schranke des Betriebsgeländes gestellt. … es geht weiter: spontane Rote Linie, am So, 30.06. Aktive aus der Klimagerechtigkeits-Bewegung haben kurzfristig die Initiative ergriffen und starten um 12.00 h am Kieswerk Collas zur Wanderung durch den (kühlen) Wald. Ziel ist der Bereich, in dem sich das Drama der letzten Tage abspielte. Auf dem Wall vor den bedrohten Bäumen wird dann ca. ab 13.00 h die rote Linie aufgebaut. Ein anderer Schweif wird sich von der östlichen Waldkante nähern. Treffpunkt: 12.30 h an der BUND Wiese hinter Manheim. Dort erwarten euch das 3Rosen Team & Friends und gewähren sofort einen Blick in das große Loch im Boden. Besonders attraktiv für alle Fotografen und Kameraleute. Mobilisiert alle, die ihr erreichen könnt, damit klar wird, dass Rote Linien auch im Eiltempo eindrucksvoll werden können. Hier noch unsere Presseinformation vom Donnerstag mit ausgewählten und kommentierten Luftbildern dazu (hilft auch zu Orientierung im Gelände): https://3rosen.eu/wp-content/uploads/2019/06/Presseinfo-27.06_korr‑1.pdf … und der großartige Artikel von Bernd Müllender in der taz … und die aktuelle Stellungnahme des BUND, die Dirk Jansen am Donnerstag vor Ort der Presse erläutere. … und die Satellitenbilder, die im Zeitraffer zeigen, wie im Laufe des Juni der Bagger marschiert ist und ein Video vom Drohnenflug vom 25.06. … und ganz frisch ein Satellitenbild von heute morgen gegen 10 Uhr, das zeigt, dass der Bagger wieder an der Waldecke gräbt und noch ca. 30 m weiter vorrrücken und sich dabei weiter dem Wald nähern kann. Ob er morgen Mittag noch dort zu finden ist???
WeiterlesenDrama am Hambacher Wald
Wir haben RWE auf die Finger geschaut. Satellitenbilder dokumentieren wie Bagger, die jeden Tag 240.000 m³ weggraben, in den letzten Monaten sich beschleunigt dem Waldrand nähern.
WeiterlesenWas bedeutet der „Kohlekompromiss“ für den Hambacher Wald und die bedrohten Dörfer?
Der Abschlussbericht der „Kohlekommission“ wird oft kritisiert als zu zaghaft, um einen ausreichenden deutschen Beitrag zum Klimaschutz zu garantieren. Ja richtig! Es müsste schneller vorangehen als es der Kompromiss einer Kommission formuliert, die besetzt war mit Vertretern von Wirtschaftsverbänden über Gewerkschaften bis zu Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen. Aber: Für den Streit um die Braunkohle- Kraftwerke in unserer Region ist der Ausstiegspfad der Kommission von zentraler Bedeutung. Und eine gute Nachricht! Bis 2022 sollen im Rheinischen Revier 3.100 MW Kraftwerksleistung stillgelegt werden. Das hatte auch Armin Laschet im Jan. 2019 seitens der NRW- Landesregierung angeboten. Nimmt man dies ernst, so reduziert sich die jährliche Köhleförderung aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler II schon in den nächsten Jahren um etwa die Hälfte. Wenn danach die Leistung sukzessive weiter reduziert wird, werden noch 672 Mio.t bis 2038 benötigt. Bei einem Enddatum 2030, wie es die Scientists for Future für möglich halten, wäre es mindestens ein Viertel weniger. Entscheidend ist nicht wie lange es noch dauert, sondern wie schnell im jeweiligen Zeitfenster welche Kraftwerke abgeschaltet werden. Der Ansatz der DIW-Studie nach Abschaltung der ältsten und schlechtesten Kraftwerke die drei BoA-Blöcke bis 2030 voll weiterzubetreiben und dann erst langsam zu reduzieren, ist kein Naturgesetz. Ambitioniertere Pfade wären es Wert kalkuliert und in die Potitikberatung eingebracht zu werden. Wie viel Landfläche muss noch geopfert werden? Um an die Kohle ran zu kommen, wird z.B. in Hambach über 400 m tief gegraben. Damit die Ränder des großen Loches bei der Kohlegewinnung stabil bleiben, ist ein Böschungswinkel von 1:3 erforderlich (max. 33% Gefälle bzw. knapp 20° Neigung) . So steht es im vom Bergamt genehmigten RWE-Rahmenbetriebsplan. Auf dieser Basis haben die Studien von BUND NRW und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ermittelt, was förderbar ist — und zwar ohne weitere ohne weitere Rodungen und Zwangsumsiedlungen. (Ein Auszug mit den entscheidenden Fakten aus dem DIW-Gutachten siehe unten) Die Antwort ist klar: Alle Dörfer können bleiben und der Wald auch! RWE- Konzern praktiziert derzeit das genaue Gegenteil. Ohne jede Not nähern sich die gigantischen Bagger mit erhöhter Geschwindigkeit dem Wald und auch den bedrohten Dörfern. Seit September 2018 schaufeln zwei Großbagger auf der obersten Sohle Tag für Tag rund eine halbe Million (!) Kubikmeter weg. Als erstes immer wertvollen Waldboden und fruchtbare Lößerde. Fakten schaffen heißt die Devise. Luftbild im Sep. 2018 (Zeitpunkt der Räumung der Baumhäuser). Seither ist die Tagebaukante auf der Morschenicher Seite z.T. nur noch 130m vom Wald entfernt. (gelber Kreis).Auf der Manheimerseite droht in Kürze, dass bis an die Wurzeln der Bäume gebaggert wird (roter Kreis). Bildquelle: Thomas Krämerkämper, BUND NRW Und was macht “die Politik”? Wir haben eine Bundesregierung, die mit einem Klimaschutz-Gesetz, das seinen Namen verdient, nicht voran kommt und eine Landesregierung, die keine Anstalten macht, die Fakten der Kohlekommission in eine neue Leitentscheidung für die Reviere umzusetzen. Dies gibt dem Konzern die Rückendeckung weiterzumachen, als wäre nichts gewesen. Da gibt es nur eins: Der Protest muss in diesem Jahr wieder richtig laut werden. Auszug aus der Studie des Dt. Inst. für Wirtschaftsforschung, Berlin „Die Braunkohleförderung
WeiterlesenDer Mai ist da!
Die zweite Maiwoche war angefüllt mit vielen Veranstaltungen: Ein fulimanter Start des Aachener Radentscheids mit einer tollen kurzweiligen Veranstaltung auf dem Markt, 1.200 Menschen bei der Roten Linie und dem 5‑jährigen Jubiläum in Hambach und zeitgleich 20.000 Teilnehmer bei großen “Right(s) Now” Demo in Brüssel mit einem großen Kimaschutzblock. Hierbei war erstmalig auch die Forderung nach Abschaltung von Tihange und Doel deutlich sichtbar bei einer Großaktion der ökosozialen Bewegung “Hart boven hard” (Mit Herz gegen die Härte). Aus dem nicht belgischen Teil des trinationalen Bündnisses waren vor allem Süd-Limburger und aus Aachen die IPPNW Mediziner und die 3 Rosen vertreten. Dies ließe sich alles mit vielen schönen Fotos dokumentieren. Es drängt aber, einen Blick auf das nächste Wochenende zu werfen. Am Sa, 18. Mai droht eine weitere Kirchenzerstörung nach RWE Plan zu verlaufen. Das Dorf Manheim (östlich vom Wald) ist in den letzten Monaten bereits weitgehend platt gemacht worden https://3rosen.eu/rwe-zerstoert-weiter/. An diesem Tag soll nun auch die Kirche vom Kölner Bischof entwidmet werden. Damit wäre der Weg für den Konzern frei, noch in diesem Sommer die Abrissbirne loszuschicken und ein ähnliches Inferno wie beim Immerather Dom im letzten Jahr anzurichten. Das können wir nicht einfach als den Lauf der Dinge hinnehmen. Wir rufen alle auf, ob Christen oder nicht, beteiligt euch am “Stillen Protest” vor der Kirche: ab 14 Uhr: Demonstrationszug von Bahnhof Buir nach Manheim, Fridays-for-Future Köln (FB-Event: https://www.facebook.com/events/452509382184669/ ) Ab 16 Uhr in Manheim: Stiller Protest gegen die Entwidmung der Kirche. Die Aktion wird von unterschiedlichen Gruppen unterstützt (Fridays for Future Köln, Alle Dörfer bleiben, Verheizte Heimat, Extinction Rebellion DN, KlimaAktion Köln, burnOUT). Sie versteht sich als Gesprächsanregung innerhalb und mit der katholischen Kirche. Durch unterschiedliche Aktionsformen (u.a. Beten, Die-In oder das Zukleben von Mündern) soll in Verbindung mit großen Transparenten, auf denen die 10 Thesen zum Klimaschutz der deutschen Bischöfe stehen, endlich erreicht werden, dass die Kirche ihre selbst gesteckten Ziele auch in konkretes Handeln überführt. Weitere Infos: http://verheizte-heimat.de/2019/05/13/entwidmung-der-pfarrkirche-manheim-am-18–5‑pressemitteilung-hintergruende-und-konzept-des-stillen-protestes/ ANREISE: Die 3 Rosen haben noch PKW Plätze frei. Abfahrt: 14.30 Uhr an der Geschäftsstelle (Drei Rosenstr. 30) Anmeldung: ahrisseac@gmx.de oder unter: 0172- 88 75 901 Eine Zerstörung wie beim Immerather Dom, die vielen noch wie eine brutale öffentliche Hinrichtung im Gedächtnis ist, darf sich nicht wiederholen. Stoßgebet eines unorganisierten Christen: Lieber Gott, schicke deinen heiligen Geist in die Kirche von Manheim. Einen Geistesblitz in das Herz des Bischofs, wie er die Zerstörung deines Gotteshauses noch verhindern kann. Vielleicht sagt er dann folgende Sätze: „Oh Herr, wir haben diese Kirche in deinem Namen und dem deiner Heiligen geweiht. … St. Albanus und St. Leonhardus haben mit dir gesprochen, wie ich gerade erfuhr. … (Er hält seine Hand ans Ohr, um besser zu verstehen) … Und die Staatsanwaltschaft des jüngsten Gerichts hat sich eindeutig geäußert, dass sie die Inquisition einschalten wird ?…. Das würde auch mich betreffen ?! … Liebe Gemeindemitglieder, … mir ist von oben strikt untersagt worden, diese Kirche zu entwidmen … bis der neue Besitzer den eindeutigen Nachweis erbringt, dass der Abriss dieses Gotteshauses, angesichts des Kohlekompromisses für die Stromversorgung
WeiterlesenRWE zerstört weiter
Beim letzten Waldspaziergang am 17.03. wurden wir Augenzeuge des Abriss-Infernos, das RWE in Manheim derzeit anrichtet — in dem Dorf westlich des Waldes, weit weg von der Tagebaukante. Aber auch den selber Wald lässt der Konzern trotz Rodungsstop nicht in Ruhe. Ein Bericht von Michael Zobel, der Anfang der Woche vor Ort war: “Nach einer Führung im Hambacher Wald mit einer Schulklasse aus Düren am Montag, 25. März 2019 und den dortigen “Live”-Erlebnissen muss ich folgende Zeilen loswerden: Januar 2019: Die Kohlekommission der Bundesregierung hat verkündet, ein Erhalt des Hambacher Waldes sei “wünschenswert”. « Anm. der 3 Rosen: Kurze Zeit danach stellt das Dt. Institut für Witschaftsforschung (DIW) seine Studie vor, die nachweist, dass auf Basis des Berichtes der “Kohlekommision” sowohl der Hamabacher Wald als auch die Dörfer an den Tagebauen in Ost und West nicht dem Bagger weichen müssen. Mehr dazu bei unserer Veranstaltung am Mi, 3.4. im Haus der ev. Kirche.» “Februar: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verkündete eine Zusage von RWE, bis 2020 keine Rodungsarbeiten im Hambacher Forst durchzuführen. März: Was passiert in der Realität? Der Konzern RWE zeigt sein wahres Gesicht. Stück für Stück wird der Hambacher Wald zerstört. So wie heute, am 25. März 2019. Unter fadenscheinigen Begründungen, unter massivem Polizeischutz, mit der Unterstützung von Kommunal- und Landespolitik werden weiter Zufahrtswege ausgebaut, Bäume gefällt, Schneisen geschlagen, der Boden in diesem einzigartigen Wald massiv verdichtet und geschädigt. Irreversible Schäden werden angerichtet, die Verwaltung, die Politik und die Polizei machen sich zu Handlangern eines Konzerns, der das Symbol Hambacher Wald unter allen Umständen endgültig vernichten will. Das Alles geschieht, wo eine Phase der Ruhe, der Besinnung und zukunftsweisender Gespräche angebracht wäre. Herr Ministerpräsident Laschet, Herr Innenminister Reul, ich fordere Sie auf, machen Sie der fortschreitenden Vernichtung des Hambacher Waldes ein sofortiges Ende. Helfen Sie mit, nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen, sorgen Sie mit all Ihrem Einfluss für eine Befriedung dieses dramatischen gesamtgesellschaftlichen Konfliktes. Machen Sie sich nicht weiter zu Handlangern eines Konzerns, der die Zeichen der Zeit völlig verschlafen hat. Ein Konzern, der weiter gegen jede Vernunft täglich Natur, Dörfer, Kulturschätze und wertvollste landwirtschaftliche Flächen vernichtet und Menschen aus Ihrer angestammten Heimat vertreibt. Kein Baum darf mehr fallen! Wald UND alle Dörfer bleiben!”
WeiterlesenRaus in den Frühling
Samstag, 23.03.: Sternmarsch der Dörfer im Garzweiler Revier Man erinnere sich: Im letzte Jahr strahlte Anfang Oktober noch die Spätsommersonne 50.000 Menschen an, die sich zur großen Demo am Hambacher Tagebaurand versammelten. Am kommenden Samstag leuchtet die große Energiespenderin auf das Garzweiler Revier und die dort bedrohten Dörfer, denen die RWE- Bagger immer näher rücken. Die große Aufmerksamkeit, die der Schutz des Waldes im ganzen Land und international erfahren hat, hat auch den Menschend neuen Mut gegeben, die sich nicht zur Umsiedlung aus ihrer Heimat zwingen lassen wollen. Die lokalen Anwohner-Initiativen erhoffen sich ganz viel solidarische Unterstützung beim Sternmarsch am kommenden Samstag. Und die Sonne ist wieder mit dabei und beschert uns mit wunderschönem Frühlingswetter! In 8 Sternenschweifen geht es aus verschiedenen Orten zu Fuß und auf dem Rad nach Keyenberg. Alle Anreise Infos unter: https://www.alle-doerfer-bleiben.de Die Grünen organisieren ab Aachen (13.15 h Hbf) Busse zum Sternmarsch. Anmeldung (bis. 21.03.) unter: https://www.oliver-krischer.eu/busanmeldung/ Einige von uns 3 Rosen wollen mit der Bahn und Rad nach Erkelenz fahren (Abfahrt: 13.37 h AC Hbf — Ankunft 14.13 h). Seid rechtzeitig im Hbf, dann können günstige 5er Tickets kaufen.Wer ohne Radmitnahme reist, nutzt diese Regionalbahn bis Wickrath (2 Stationen weiter). Ab Wickrath Markt (350 m vom Bf) fahren euch Shuttlebusse nach Wanlo. Von dort geht der kürzeste Fußmarsch (1,6 km) los. Letzte Möglichkeit, um noch rechtzeitig den Start des Radlerschweifs zu erreichen: AC 14.13 h (RE) — Erkelenz Ankunft 14.53 h. Rückfahrt mit dem Rad: Keyenberg — Erkelenz (direkt ca. 8 km). Ab Erk. Bf. fahren Züge nach AC jeweils um xx.37 h bzw. xx.02 hFür Fußgänger werden zur Heimreise Shuttlebusse nach Wickrath fahren. Außerdem könnt ihr evt. an den Parkplätzen PKW- Fahrern helfen, ihre Spritausnutzung zu verbessern 😉 Kommt zu hauf. Unsere Unterstützung wird gebraucht!
WeiterlesenFreitags für die Zukunft lernen
Ein Aufruf an die jungen Menschen, die mit Greta bei den „Fridays for Future“ streiken. Ihr jungen Leute seid großartig und jeder Schulstreiktag der letzten Monate war ein gewonnener Tag für uns alle. Ein Weckruf für alle Generationen. Am Freitag gingen wir am Elisenbrunnen durch Menge, um Flyer zu unserer Veranstaltung „Alle Dörfer bleiben und der Wald auch“ zu verteilen. Dabei fiel uns auf: Auch manche Lehrer*innen haben verstanden, was Not tut. Sie waren mit ganzen Klassen zur Demo gekommen. Vor einer Woche erhielten wir die Anfrage einer Aachener Schule. Im Rahmen einer Projektwoche sollten Schüler uns befragen dürfen zum Thema: Was macht eigentlich eine Bürgerinitiative? Machen wir gerne. Aber da geht noch viel mehr. Eine Idee, die Schule machen könnte Liebe Schüler*innen, stellt euch vor: Jeder Freitag ist ein Projekttag. In jedem Fach. Aber immer zu dem einen Thema: Eure Zukunft. Und an jedem letzten Freitag im Monat tragt ihr dann eure Ideen und Erkenntnisse nach draußen in die Welt. Auf den Elisenbrunnen, durch die Stadt. Auch in die Medien. Für eure Lehrer kann das hart werden. Denn auf viele eurer drängenden Fragen werden sie keine Antwort wissen. Aber wenn sie nicht gar zu verknöcherte Pauker sind, können Sie euch helfen, selbst nach Antworten zu suchen. Ihr habt verstanden, dass die Klimakrise etwas mit dem riesigen Energiehunger unserer Wirtschaftsweise zu tun hat. Ihr wollt ein Ende des Palavers, es soll was getan werden. Aber was genau? Und wer? Im Großen und im Kleinen? Das kann man naturgemäß nicht bei einer Demo diskutieren. Ihr habt erkannt und laut gesagt, dass jetzt was passieren muss. Tragt euer Thema in die Schulen. Holt euch unabhängige Experten in die Klassen. Fühlt ihnen auf den Zahn. Lernt zu verstehen, was kompliziert und was einfach ist. Werdet selbst zu Profis. Ein paar Beispiele für den Weg dahin: Fragt eure Eltern „Wie viel Strom verbrauchen wir eigentlich? Wieviel Energie für Heizung und Warmwasser?“ Recherchiert: Ist das viel oder wenig? Ist das zukunftsfähig? Kann man da was ändern? Woher kommt der Strom? Ist der echt öko? Und: „Unser Auto, wieviel CO2 bläst das zum Auspuff raus?“ Gibt es eine Alternative? Im Alltag, beim nächsten Familienurlaub? Oder: Wieviel Energie frisst unser Essen? Und schon seid ihr mittendrin in dem, was jede/r selbst beeinflussen kann. Tragt das zusammen im Schulprojekt. Und bald seid ihr schlauer als der Porschefahrer Christian Lindner und seine „Profis“, denen man alles überlassen soll. Raus aus der Schule Fordert von eurer Schule: Wir wollen Exkursionen machen! Wir wollen die Produktion vom E.go in Rothe Erde besuchen. Wir wollen mit dem Waldführer Michael Zobel zur Sophienhöhe gehen und den Hambacher Tagebau aus der Nähe sehen. Wir wollen das Besucher-Windkraftwerk in Orsbach besteigen. Und, und, und… „Nicht für die Schule wollen wir lernen– sondern für unser Leben.“ Mit dieser Parole haben wir in unserer Schulzeit für eine neue Art von Bildung gestritten. Wer sind wir? Eine Oma und ein Opa, die für die Zukunft ihrer drei Enkelinnen kämpfen. Wir sind Großeltern, die ihre Hoffnungen und Überzeugungen in unseren jungen Jahren — am Anfang der Umweltbewegung — gewonnen haben. Wir wollen diese nicht im bequemen Alltag begraben, die unserer
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