Noch keine Sommerpause

Unisono erk­lären alle Ver­ant­wortlichen, dass sie den „Kohlekom­pro­miss“ 1:1 umset­zen wollen. Egal ob Bun­des- oder Lan­despoli­tik­er oder RWE-Vorständler. Was sie aber tun, ist was ganz anderes. Ini­tia­tiv­en der Bun­desumwelt­min­is­terin Sven­ja Schulze befind­en sich im Sper­rfeuer der Kri­tik­er aus der Union. Alt­maier ist unfähig die Struk­­tur­wan­del- Mil­liar­den für den Kohleausstieg mit geset­zlichen Vor­gaben zum Kli­maschutz zu verknüpfen. Und RWE macht weit­er wie vor Jahrzehn­ten geplant.  Jet­zt ste­ht die Weichen­stel­lung für die Grund­wasser­ab­senkung 2020 bis 2030 für den Tage­bau Ham­bach unmit­tel­bar bevor. Das Ober­bergamt in Arns­berg, hat die Umweltverträglichkeits-Prü­­fung für den RWE Antrag zur „Sümp­fung“ von 450 Mio. cbm Grund­wass­er pro Jahr im kom­menden Jahrzehnt veröf­fentlicht. Dieses Video aus der WDR- Lokalzeit vom 23.07. erk­lärt die Hin­ter­gründe.  Ein­sprüche kön­nen nur noch bis zum 6. Aug. 2019 ein­gere­icht wer­den. Und diese soll­ten nicht nur von den Umwel­tor­gan­i­sa­tio­nen son­dern von möglichst vie­len besorgten Bürg­ern kom­men. Lasst uns den Briefkas­ten, das Fax und die Mail­box der Genehmi­gungs­be­hörde fluten mit Schrift­stück­en, mit denen sie sich qua Amt beschäfti­gen müssen. Jede/r kann das tun!  For­mulierung­shil­fe für unser gutes Recht Ihr müsst euch nicht durch tausende Seit­en RWE- Doku­mente quälen. Diese gibt es Online HIER. Auf dieser offiziellen Web­seite des Bergamtes ste­hen auch die Reg­u­lar­ien für die Zustel­lung der Ein­wen­dun­gen (Post, Fax oder dig­i­tal sig­niertes Mail)  Drei Vorschläge helfen, eure per­sön­liche Stel­lung­nahme zu for­mulieren. Es sind dies alle­samt Auszüge von Ein­sprüchen aus der Zivilge­sellschaft und sind von den Autor*innen zur eige­nen Ver­wen­dung freigegeben. Sie haben unter­schiedliche Schw­er­punk­te und Textlän­gen. Von ein­er kurzen Klimapoli­tis­chen Stel­lung­nahme über eine aus­führliche Textsamm­lung bis hin zu ein­er fach­lich fundierten Detailkri­tik zur Gefährdung der Wasserver­sorgung im großen Einzugs­ge­bi­et der ver­stärk­ten Sümp­fungs­maß­nah­men (let­zteres mit Bild­ma­te­r­i­al, Down­load dauert etwas). Nach den Wochen der Proteste gegen das Vor­rück­en der Bag­ger an den Wal­drand (zulet­zt kamen am So, 14.07. über 600 Men­schen zum Waldspazier­gang) ist jet­zt der Wider­stand an der Com­put­er-Schreib­­mas­­chine drin­gend notwendig. Schreibt mit eige­nen Worten und/oder wählt aus den obi­gen Ange­bote aus. Denn alles was aktenkundig wird, wird nie vergessen wer­den. Eure Enkel wer­den euch danken, dass ihr getan habt, was ihr kon­ntet.  Unser näch­stes The­ma: Gefährden die aktuellen Grabun­gen der RWE-Bag­ger, die derzeit über­all bis auf 50 m an die Wald­kante vor­rück­en, den Wasser­haushalt für die Bäume und das Land? Ein Bild des Köl­ner Fotografen Her­bert Sauer­wein von Mai 2019, zeigt die Gefahr: Ein “Aus­bluten” der noch verbliebe­nen Grund­wasser­reser­voire an der frischen Schnittkante. 

Weiterlesen

Bäume können sich nicht aufbäumen…

… der Men­sch sehr wohl. Das las ich let­zthin in einem eher lyrischen Text über das Ver­hält­nis Men­sch und Baum. Und es passt genau auf das, was wir tun müssen, um weit­ere Opfer zu ver­hin­dern. Beim näch­sten Ham­bach­er Waldspazier­gang, So 14.07.2019, wer­den wir uns an der Rodungskante ver­sam­meln, die mit­tler­weile nur noch 50 m von der Tage­baukante ent­fer­nt ist, und den Opfern des RWE Lan­draubs gedenken.  Hier an der Stelle, wo der Bag­ger vor unseren Augen am let­zten Son­ntag bei der spon­ta­nen ROTEN LINIE arbeit­ete, liegen ein dutzend Hain­buchen — ehe­mals kräftige junge Bäume (“jung” heißt im Baum­leben einige Jahrzehnte alt sein). Sie waren der irRWEgi­gen, neuen Her­aus­forderung auf ein­mal Wal­drand zu sein, nicht gewach­sen. Dort wird ein beson­der­er Teil des Waldspazier­gangs am 14.07. in einem trau­ri­gen, aber kraftvollen Auf­bäu­men der Men­schen enden, die sich dort nieder­lassen.  Das Wald­stück, zu dem dies­mal der Waldspazier­gang führt, ist ein leben­des Denkmal des erfol­gre­ichen Wider­standes des let­zten Jahre. Dieser Teil des Blatzheimer Bürge­waldes wurde gerettet durch den ersten gerichtlich ver­fügten Rodungsstopp in der beginnnen­den Rodun­gungs­sai­son 2017. Jet­zt dro­ht diesem einzi­gen Rest­wald nördlich der alten A4 (=ROTE LINIE von 2016) der Garaus dadurch, dass die Tage­baukante immer näher rückt. Das Ein­gangs­bild zu diesem Blog zeigt was nach den neusten Luft­bil­dauf­nah­men und unseren Satel­liten-Recherchen sich abze­ich­nte: Vom 4. bis 6. Juli wurde der west­liche Teil der Förder­band­strecke ver­schwenkt, so dass sie an ihrem End­punkt um etwa 100m vorg­erückt ist, anschauen HIER. Dies erlaubt die Ver­längerung des Föder­ban­des im Osten, so dass über die ganze Bre­ite des Waldes das Tage­bauloch weit­er vor­rück­en kann. An diesem Wal­drand an der noröstlichen Ecke des Ham­bi wollen wir am Son­ntag die Alarm­stufe in ROT leucht­en lassen, in ein­er Pick­et­line auf dem Wall im Gänse­marsch vor­beiziehen und uns schützend vor die Bäume stellen und set­zen. Start: So, 14.Juli, 12.00 h in Man­heim an der Kirche. Michael Zobel zeigt uns auf dem Weg zur alten A4 die grauen­hafte Dor­fz­er­störung und führt uns dann zur BUND Wiese mit dem Ham­bach Mah­n­mal (Gelbes X, dort kann auch starten, wer erst später dazus­toßen kann. Zufahrt frei, Park­plätze vorhan­den). Dort sind wir schon in Sichtweite des Platzes, der im Zen­trum des Spazier­gangs ste­ht. Wir erfahren, was das Bag­gern bis in die Nähe der Wurzeln für den Wasserver­sorgung der Bäume bedeuten kann und vieles mehr vom “Wald­meis­ter” und seinen Mit­stre­it­ern. Weit­ere Infos von ihm HIER. Macht euch auf den Weg, um vor den Som­mer­fe­rien noch mal ein deut­lich zu sagen: Stoppt den Bag­ger! KEINEN METER WEITER! Alarm­stufe ROT … für den Wald … für die Dör­fer … für den Kohlekompromiss 

Weiterlesen

Schluss jetzt! Stoppt den Bagger!

Es kam wie es kom­men musste. Der RWE-Konz­ern macht in Ham­bach alles, was tech­nisch möglich ist und ihm nicht ver­boten wird. Am Son­ntag sahen wir bei der spon­ta­nen roten Lin­ie dem gigan­tis­chen Land­fress­er aus näch­ster Nähe bei seinem Zer­störungswerk zu. Bis auf nur noch 50 Meter ist die Tage­baukante an der nordöstlichen Ecke an den Wald herangerückt.  Über die Presse ließ RWE ver­laut­en, dass ihnen das von der Auf­sichts­be­hörde, der Bezirk­sregierung Arns­berg, genehmigt wurde. Nach­forschun­gen des BUND NRW ergaben, dass dies auf Basis eines Gutacht­ens der Geol­o­gis­chen Dien­stes des Lan­des geschieht, das ange­blich diesen Min­i­mal­ab­stand für den Wald als unschädlich ansieht. Dirk Jansen: “Auf unsere Anfrage hin wur­den uns bis­lang wed­er das GD-Gutacht­en, noch die ange­forderten RWE-Pla­­nun­ter­la­­gen über­sandt. Die BezReg wollte uns in der Ver­gan­gen­heit trotz aller Nach­fra­gen nie Abstand­sangaben über­mit­telt. Dass wir das nun über die Medi­en erfahren, spricht für sich.”  Für diesen Blick in den Schlund des Schaufel­rades mit 20 m Durchmess­er brauchte man Son­ntag kein Superteleob­jek­tiv. Die Staub­wolken zeigen die Trock­enkeit der ober­sten Schicht, die vor der Rodung mal frucht­bar­er Wald­bo­den war. Blick von West­en nach dem Ende der Aktion. In der Mitte: Ein leben­des Denkmal — ein junger Hain­buchen­trieb — gewach­sen nach der Rodung 2017.  Keinen Meter weit­er! Wir müssen dran bleiben. Der Bag­ger ist mit­tler­weile am Ende der beste­hen­den Förder­band­strecke angekom­men. Was ist jet­zt geplant? So wie wir den Konz­ern ken­nen­gel­ernt haben, wird er weit­er Fak­ten schaf­fen wollen. Noch haben die Bäume des Wald­stücks nördlich der alten A4 über den größten Teil sein­er Länge einen Abstand 200 bis 300 m vom großen Loch. In diesem Vor­feld gibt es noch guten Boden und eine große Fläche die Nieder­schläge aufnehmen und spe­ich­ern kann. Hier kön­nte wieder Wald wach­sen, wenn der “Wun­sch” der Kohlekom­mis­sion umge­set­zt wird. Unser “Bäum­chen des Jahres” braucht wieder Lebe­we­sen um sich, die seines­gle­ichen sind. Wird man als näch­stes die Förder­bän­der weit­er vor­rück­en? Tech­nisch ist das möglich und die Erdober­fläche in dem dann zugänglichen Bere­ich ist bere­its von den hin­der­lichen Baumwurzeln befre­it wor­den, wie die Videos zeigen. Mit der Freiga­be durch ein willfähriges Ober­bergamt kann dies in Kürze in Angriff genom­men wer­den.  Wir wer­den weit­er­hin das Geschehen mit Satel­lite­nauf­nah­men beobacht­en. Ver­hin­dern kann die Kli­maschutzbe­we­gung das nur, wenn Öffentlichkeit über das reale Treiben von RWE hergestellt wird.  Viele Men­schen müssen das Infer­no mit eige­nen Augen sehen und die Botschaft hin­aus­tra­gen über, was dort geschieht. Die näch­ste Gele­gen­heit dazu ist der 63. Waldspazier­gang mit Michael Zobel und Eva Töller am So, 14. Juli, der dies­mal in Man­heim starten wird. Dort ist die auch andere häßliche Seite der­sel­ben Medaille zu sehen — die rapi­de fortschre­i­t­ende Zer­störung eines Dor­fes.Bitte unbe­d­ingt vormerken und weit­er­sagen! Es wer­den viele gebraucht, um laut und deut­lich vor Ort zu sagen: “Keinen Meter weiter”.

Weiterlesen

Keinen Meter weiter! Rote Linie am So, 30.06.

Seit Wochen haben wir aus dem Orbit das Treiben der RWE Bag­ger in Ham­bach beobachtet. In der let­zten Woche war uns klar, dass die Annäherung an die Wald­kante sich drama­tisch zus­pitzen wird.  Am Do, 27.06., hat­ten wir zu einem Pres­seter­min vor Ort ein­ge­laden. Noch am Mor­gen des Tages hät­ten wir nur wenige Meter vom Gigan­ten der Zer­störung ges­tanden. Aber als um 18.00 h mit uns rund 60 Men­schen vor Ort waren, hat­te sich der Bag­ger ein paar hun­dert ent­fer­nt in den Hin­ter­grund ver­zo­gen. Hat­te RWE Angst vor der Öffentlichkeit, vor unbe­que­men Nahauf­nah­men vom Lan­draub an der Wald­kante?  Nun ja, der Bag­ger­fahrer und seine Mas­chine hat­ten ihre Arbeit getan. Sie waren bis an Ende der aktuellen Förder­band­strecke gegan­gen — genau dortin, wo wir es erwartet hat­ten. Die wach­same Secu­ri­ty und die im Wald bere­it­ste­hen­den Polizeikräfte ver­hin­derten, dass die Kam­eras in eine Posi­tion gebracht wer­den kon­nten, um das Loch und seinen Verur­sach­er auf einem Bild zu doku­men­tieren waren. Nur dieses unscharfe Bild aus der WDR Lokalzeit vom 27.06., um die Mit­tagszeit aufgenom­men, zeigt, was wir gerne auch doku­men­tiert hät­ten. Was blieb war ein Blick vom Wall am Wal­drand in das Loch.  Die Protest­gänse auf dem Marsch über den Wall am Saum des Waldes. Lei­der kon­nten wir nicht fliegen. Am Ende hat der Gut-zu-Fuß-Trupp von FFF, PFF & OFF das Nach­laufen mit dem Bag­ger gewon­nen — und ihn bei den Restar­beit­en hin­ter der Schranke des Betrieb­s­gelän­des gestellt. … es geht weit­er: spon­tane Rote Lin­ie, am So, 30.06. Aktive aus der Klim­agerechtigkeits-Bewe­­gung haben kurzfristig die Ini­tia­tive ergrif­f­en und starten um 12.00 h am Kieswerk Col­las zur Wan­derung durch den (kühlen) Wald. Ziel ist der Bere­ich, in dem sich das Dra­ma der let­zten Tage abspielte. Auf dem Wall vor den bedro­ht­en Bäu­men wird dann ca. ab 13.00 h die rote Lin­ie aufge­baut.  Ein ander­er Schweif wird sich von der östlichen Wald­kante näh­ern. Tre­ff­punkt: 12.30 h an der BUND Wiese hin­ter Man­heim. Dort erwarten euch das 3Rosen Team & Friends und gewähren sofort einen Blick in das große Loch im Boden. Beson­ders attrak­tiv für alle Fotografen und Kam­eraleute. Mobil­isiert alle, die ihr erre­ichen kön­nt, damit klar wird, dass Rote Lin­ien auch im Eil­tem­po ein­drucksvoll wer­den kön­nen. Hier noch unsere Pres­se­in­for­ma­tion vom Don­ner­stag mit aus­gewählten und kom­men­tierten Luft­bildern dazu (hil­ft auch zu Ori­en­tierung im Gelände): https://3rosen.eu/wp-content/uploads/2019/06/Presseinfo-27.06_korr‑1.pdf … und der großar­tige Artikel von Bernd Mül­len­der in der taz … und die aktuelle Stel­lung­nahme des BUND, die Dirk Jansen am Don­ner­stag vor Ort der Presse erläutere. … und die Satel­liten­bilder, die im Zeitraf­fer zeigen, wie im Laufe des Juni der Bag­ger marschiert ist und ein Video vom Drohnen­flug vom 25.06. … und ganz frisch ein Satel­liten­bild von heute mor­gen gegen 10 Uhr, das zeigt, dass der Bag­ger wieder an der Waldecke gräbt und noch ca. 30 m weit­er vor­rrück­en und sich dabei weit­er dem Wald näh­ern kann. Ob er mor­gen Mit­tag noch dort zu find­en ist???

Weiterlesen

Was bedeutet der „Kohlekompromiss“ für den Hambacher Wald und die bedrohten Dörfer?

Der Abschluss­bericht der „Kohlekom­mis­sion“ wird oft kri­tisiert als zu zaghaft, um einen aus­re­ichen­den deutschen Beitrag zum Kli­maschutz zu garantieren. Ja richtig! Es müsste schneller vor­ange­hen als es der Kom­pro­miss ein­er Kom­mis­sion for­muliert, die beset­zt war mit Vertretern von Wirtschaftsver­bän­den über Gew­erkschaften bis zu Umwel­tor­gan­i­sa­tio­nen und Bürg­erini­tia­tiv­en. Aber:  Für den Stre­it um die Braunkohle- Kraftwerke in unser­er Region ist der Ausstiegsp­fad der Kom­mis­sion von zen­traler Bedeu­tung. Und eine gute Nachricht! Bis 2022 sollen im Rheinis­chen Revi­er 3.100 MW Kraftwerk­sleis­tung still­gelegt wer­den. Das hat­te auch Armin Laschet im Jan. 2019 seit­ens der NRW- Lan­desregierung ange­boten. Nimmt man dies ernst, so reduziert sich die jährliche Köh­le­förderung aus den Tage­bauen Ham­bach und Garzweil­er II schon in den näch­sten Jahren um etwa die Hälfte. Wenn danach die Leis­tung sukzes­sive weit­er reduziert wird, wer­den noch 672 Mio.t bis 2038 benötigt. Bei einem End­da­tum 2030, wie es die Sci­en­tists for Future für möglich hal­ten, wäre es min­destens ein Vier­tel weniger.  Entschei­dend ist nicht wie lange es noch dauert, son­dern wie schnell im jew­eili­gen Zeit­fen­ster welche Kraftwerke abgeschal­tet wer­den. Der Ansatz der DIW-Studie nach Abschal­tung der ält­sten und schlecht­esten Kraftwerke die drei BoA-Blöcke bis 2030 voll weit­erzu­be­treiben und dann erst langsam zu reduzieren, ist kein Naturge­setz. Ambi­tion­iert­ere Pfade wären es Wert kalkuliert und in die Poti­tik­ber­atung einge­bracht zu wer­den.  Wie viel Land­fläche muss noch geopfert wer­den? Um an die Kohle ran zu kom­men, wird z.B. in Ham­bach über 400 m tief gegraben. Damit die Rän­der des großen Loches bei der Kohlegewin­nung sta­bil bleiben, ist ein Böschungswinkel von 1:3 erforder­lich (max. 33% Gefälle bzw. knapp 20° Nei­gung) . So ste­ht es im vom Bergamt genehmigten RWE-Rah­­men­be­trieb­s­­plan. Auf dieser Basis haben die Stu­di­en von BUND NRW und dem Deutschen Insti­tut für Wirtschafts­forschung (DIW) ermit­telt, was förder­bar ist — und zwar ohne weit­ere ohne weit­ere Rodun­gen und Zwang­sum­sied­lun­gen.  (Ein Auszug mit den entschei­den­den Fak­ten aus dem DIW-Gutacht­en siehe unten)  Die Antwort ist klar: Alle Dör­fer kön­nen bleiben und der Wald auch! RWE- Konz­ern prak­tiziert derzeit das genaue Gegen­teil.  Ohne jede Not näh­ern sich die gigan­tis­chen Bag­ger mit erhöhter Geschwindigkeit dem Wald und auch den bedro­ht­en Dör­fern. Seit Sep­tem­ber 2018 schaufeln zwei Großbag­ger auf der ober­sten Sohle Tag für Tag rund eine halbe Mil­lion (!) Kubik­me­ter weg. Als erstes immer wertvollen Wald­bo­den und frucht­bare Lößerde. Fak­ten schaf­fen heißt die Devise. Luft­bild im Sep. 2018 (Zeit­punkt der Räu­mung der Baumhäuser). Sei­ther ist die Tage­baukante auf der Morschenich­er Seite z.T. nur noch 130m vom Wald ent­fer­nt. (gel­ber Kreis).Auf der Man­heimer­seite dro­ht in Kürze, dass bis an die Wurzeln der Bäume gebag­gert wird (rot­er Kreis). Bildquelle: Thomas Krämerkäm­per, BUND NRW Und was macht “die Poli­tik”? Wir haben eine Bun­desregierung, die mit einem Kli­­maschutz-Gesetz, das seinen Namen ver­di­ent, nicht voran kommt und eine Lan­desregierung, die keine Anstal­ten macht, die Fak­ten der Kohlekom­mis­sion in eine neue Leit­entschei­dung für die Reviere umzuset­zen. Dies gibt dem Konz­ern die Rück­endeck­ung weit­erzu­machen, als wäre nichts gewe­sen.  Da gibt es nur eins: Der Protest muss in diesem Jahr wieder richtig laut wer­den. Auszug aus der Studie des Dt. Inst. für Wirtschafts­forschung, Berlin  „Die Braunkohleförderung

Weiterlesen

Der Mai ist da!

Die zweite Mai­woche war ange­füllt mit vie­len Ver­anstal­tun­gen: Ein fuli­man­ter Start des Aach­en­er Radentschei­ds mit ein­er tollen kurzweili­gen Ver­anstal­tung auf dem Markt, 1.200 Men­schen bei der Roten Lin­ie und dem 5‑jährigen Jubiläum in Ham­bach und zeit­gle­ich 20.000 Teil­nehmer bei großen “Right(s) Now” Demo in Brüs­sel mit einem großen Kimaschutzblock. Hier­bei war erst­ma­lig auch die Forderung nach Abschal­tung von Tihange und Doel deut­lich sicht­bar bei ein­er Großak­tion der ökosozialen Bewe­gung “Hart boven hard” (Mit Herz gegen die Härte). Aus dem nicht bel­gis­chen Teil des tri­na­tionalen Bünd­niss­es waren vor allem Süd-Lim­burg­er und aus Aachen die IPPNW Medi­zin­er und die 3 Rosen vertreten. Dies ließe sich alles mit vie­len schö­nen Fotos doku­men­tieren. Es drängt aber, einen Blick auf das näch­ste Woch­enende zu wer­fen. Am Sa, 18. Mai dro­ht eine weit­ere Kirchen­z­er­störung nach RWE Plan zu ver­laufen. Das Dorf Man­heim (östlich vom Wald) ist in den let­zten Monat­en bere­its weit­ge­hend platt gemacht wor­den https://3rosen.eu/rwe-zerstoert-weiter/. An diesem Tag soll nun auch die Kirche vom Köl­ner Bischof entwid­met wer­den. Damit wäre der Weg für den Konz­ern frei, noch in diesem Som­mer die Abriss­birne loszuschick­en und ein ähn­lich­es Infer­no wie beim Immerather Dom im let­zten Jahr anzuricht­en. Das kön­nen wir nicht ein­fach als den Lauf der Dinge hin­nehmen. Wir rufen alle auf, ob Chris­ten oder nicht, beteiligt euch am “Stillen Protest” vor der Kirche: ab 14 Uhr: Demon­stra­tionszug von Bahn­hof Buir nach Man­heim, Fri­­days-for-Future Köln (FB-Event: https://www.facebook.com/events/452509382184669/ ) Ab 16 Uhr in Man­heim: Stiller Protest gegen die Entwid­mung der Kirche. Die Aktion wird von unter­schiedlichen Grup­pen unter­stützt (Fri­days for Future Köln, Alle Dör­fer bleiben, Ver­heizte Heimat, Extinc­tion Rebel­lion DN, Kli­maAk­tion Köln, burnOUT). Sie ver­ste­ht sich als Gespräch­san­re­gung inner­halb und mit der katholis­chen Kirche. Durch unter­schiedliche Aktions­for­men (u.a. Beten, Die-In oder das Zuk­leben von Mün­dern) soll in Verbindung mit großen Trans­par­enten, auf denen die 10 The­sen zum Kli­maschutz der deutschen Bis­chöfe ste­hen, endlich erre­icht wer­den, dass die Kirche ihre selb­st gesteck­ten Ziele auch in konkretes Han­deln über­führt. Weit­ere Infos: http://verheizte-heimat.de/2019/05/13/entwidmung-der-pfarrkirche-manheim-am-18–5‑pressemitteilung-hintergruende-und-konzept-des-stillen-protestes/ ANREISE: Die 3 Rosen haben noch PKW Plätze frei. Abfahrt: 14.30 Uhr an der Geschäftsstelle (Drei Rosen­str. 30) Anmel­dung: ahrisseac@gmx.de oder unter: 0172- 88 75 901 Eine Zer­störung wie beim Immerather Dom, die vie­len noch wie eine bru­tale öffentliche Hin­rich­tung im Gedächt­nis ist, darf sich nicht wieder­holen. Stoßge­bet eines unor­gan­isierten Chris­ten:  Lieber Gott, schicke deinen heili­gen Geist in die Kirche von Man­heim. Einen Geis­tes­blitz in das Herz des Bischofs, wie er die Zer­störung deines Gotte­shaus­es noch ver­hin­dern kann. Vielle­icht sagt er dann fol­gende Sätze:  „Oh Herr, wir haben diese Kirche in deinem Namen und dem dein­er Heili­gen gewei­ht. … St. Albanus und St. Leon­hardus haben mit dir gesprochen, wie ich ger­ade erfuhr. … (Er hält seine Hand ans Ohr, um bess­er zu ver­ste­hen) … Und die Staat­san­waltschaft des jüng­sten Gerichts hat sich ein­deutig geäußert, dass sie die Inqui­si­tion ein­schal­ten wird ?…. Das würde auch mich betr­e­f­fen ?! …  Liebe Gemein­demit­glieder, … mir ist von oben strikt unter­sagt wor­den, diese Kirche zu entwid­men … bis der neue Besitzer den ein­deuti­gen Nach­weis erbringt, dass der Abriss dieses Gotte­shaus­es, angesichts des Kohlekom­pro­miss­es für die Stromversorgung

Weiterlesen

RWE zerstört weiter

Beim let­zten Waldspazier­gang am 17.03. wur­den wir Augen­zeuge des Abriss-Infer­­nos, das RWE in Man­heim derzeit anrichtet — in dem Dorf west­lich des Waldes, weit weg von der Tage­baukante. Aber auch den sel­ber Wald lässt der Konz­ern trotz Rodungsstop nicht in Ruhe. Ein Bericht von Michael Zobel, der Anfang der Woche vor Ort war: “Nach ein­er Führung im Ham­bach­er Wald mit ein­er Schulk­lasse aus Düren am Mon­tag, 25. März 2019 und den dor­ti­gen “Live”-Erlebnissen muss ich fol­gende Zeilen loswer­den: Jan­u­ar 2019: Die Kohlekom­mis­sion der Bun­desregierung hat verkün­det, ein Erhalt des Ham­bach­er Waldes sei “wün­schenswert”. « Anm. der 3 Rosen: Kurze Zeit danach stellt das Dt. Insti­tut für Witschafts­forschung (DIW) seine Studie vor, die nach­weist, dass auf Basis des Bericht­es der “Kohlekom­mi­sion” sowohl der Ham­abach­er Wald als auch die Dör­fer an den Tage­bauen in Ost und West nicht dem Bag­ger weichen müssen. Mehr dazu bei unser­er Ver­anstal­tung am Mi, 3.4. im Haus der ev. Kirche.»  “Feb­ru­ar: NRW-Min­is­ter­präsi­­dent Armin Laschet verkün­dete eine Zusage von RWE, bis 2020 keine Rodungsar­beit­en im Ham­bach­er Forst durchzuführen.  März: Was passiert in der Real­ität? Der Konz­ern RWE zeigt sein wahres Gesicht. Stück für Stück wird der Ham­bach­er Wald zer­stört. So wie heute, am 25. März 2019. Unter faden­scheini­gen Begrün­dun­gen, unter mas­sivem Polizeis­chutz, mit der Unter­stützung von Kom­­mu­­nal- und Lan­despoli­tik  wer­den weit­er Zufahrtswege aus­ge­baut, Bäume gefällt, Schneisen geschla­gen, der Boden in diesem einzi­gar­ti­gen Wald mas­siv verdichtet und geschädigt. Irre­versible Schä­den wer­den angerichtet, die Ver­wal­tung, die Poli­tik und die Polizei machen sich zu Hand­langern eines Konz­erns, der das Sym­bol Ham­bach­er Wald unter allen Umstän­den endgültig ver­nicht­en will.  Das Alles geschieht, wo eine Phase der Ruhe, der Besin­nung und zukun­ftsweisender Gespräche ange­bracht wäre.  Herr Min­is­ter­präsi­dent Laschet, Herr Innen­min­is­ter Reul, ich fordere Sie auf, machen Sie der fortschre­i­t­en­den Ver­nich­tung des Ham­bach­er Waldes ein sofor­tiges Ende. Helfen Sie mit, nicht weit­er Öl ins Feuer zu gießen, sor­gen Sie mit all Ihrem Ein­fluss für eine Befriedung dieses drama­tis­chen gesamt­ge­sellschaftlichen Kon­flik­tes. Machen Sie sich nicht weit­er zu Hand­langern eines Konz­erns, der die Zeichen der Zeit völ­lig ver­schlafen hat. Ein Konz­ern, der weit­er gegen jede Ver­nun­ft täglich Natur, Dör­fer, Kul­turschätze und wertvoll­ste land­wirtschaftliche Flächen ver­nichtet und Men­schen aus Ihrer anges­tammten Heimat vertreibt. Kein Baum darf mehr fall­en! Wald UND alle Dör­fer bleiben!”

Weiterlesen

Raus in den Frühling

Sam­stag, 23.03.: Stern­marsch der Dör­fer im Garzweil­er Revi­er Man erin­nere sich: Im let­zte Jahr strahlte Anfang Okto­ber noch die Spät­som­mer­son­ne 50.000 Men­schen an, die sich zur großen Demo am Ham­bach­er Tage­bau­rand ver­sam­melten. Am kom­menden Sam­stag leuchtet die große Energiespenderin auf das Garzweil­er Revi­er und die dort bedro­ht­en Dör­fer, denen die RWE- Bag­ger immer näher rück­en.  Die große Aufmerk­samkeit, die der Schutz des Waldes im ganzen Land und inter­na­tion­al erfahren hat, hat auch den Men­schend neuen Mut gegeben, die sich nicht zur Umsied­lung aus ihrer Heimat zwin­gen lassen wollen.  Die lokalen Anwohn­er-Ini­­ti­a­­tiv­en erhof­fen sich ganz viel sol­i­darische Unter­stützung beim Stern­marsch am kom­menden Sam­stag. Und die Sonne ist wieder mit dabei und beschert uns mit wun­der­schönem Früh­lingswet­ter! In 8 Ster­nen­schweifen geht es aus ver­schiede­nen Orten zu Fuß und auf dem Rad nach Keyen­berg.  Alle Anreise Infos unter: https://www.alle-doerfer-bleiben.de Die Grü­nen organ­isieren ab Aachen (13.15 h Hbf) Busse zum Stern­marsch. Anmel­dung (bis. 21.03.) unter: https://www.oliver-krischer.eu/busanmeldung/ Einige von uns 3 Rosen wollen mit der Bahn und Rad nach Erke­lenz fahren (Abfahrt: 13.37 h AC Hbf — Ankun­ft 14.13 h). Seid rechtzeit­ig im Hbf, dann kön­nen gün­stige 5er Tick­ets kaufen.Wer ohne Rad­mit­nahme reist, nutzt diese Region­al­bahn bis Wick­rath (2 Sta­tio­nen weit­er). Ab Wick­rath Markt (350 m vom Bf) fahren euch Shut­tle­busse nach Wan­lo. Von dort geht der kürzeste Fuß­marsch (1,6 km) los. Let­zte Möglichkeit, um noch rechtzeit­ig den Start des Radler­schweifs zu erre­ichen: AC 14.13 h (RE) — Erke­lenz Ankun­ft 14.53 h.  Rück­fahrt mit dem Rad: Keyen­berg — Erke­lenz (direkt ca. 8 km). Ab Erk. Bf. fahren Züge nach AC jew­eils um xx.37 h bzw. xx.02 hFür Fußgänger wer­den zur Heim­reise Shut­tle­busse nach Wick­rath fahren. Außer­dem kön­nt ihr evt. an den Park­plätzen PKW- Fahrern helfen, ihre Spri­taus­nutzung zu verbessern 😉 Kommt zu hauf. Unsere Unter­stützung wird gebraucht!

Weiterlesen

Freitags für die Zukunft lernen

Ein Aufruf an die jun­gen Men­schen, die mit Gre­ta bei den „Fri­days for Future“ streiken. Ihr jun­gen Leute seid großar­tig und jed­er Schul­streik­tag der let­zten Monate war ein gewonnen­er Tag für uns alle. Ein Weck­ruf für alle Gen­er­a­tio­nen.  Am Fre­itag gin­gen wir am Elisen­brun­nen durch Menge, um Fly­er zu unser­er Ver­anstal­tung „Alle Dör­fer bleiben und der Wald auch“ zu verteilen. Dabei fiel uns auf: Auch manche Lehrer*innen haben ver­standen, was Not tut. Sie waren mit ganzen Klassen zur Demo gekom­men.  Vor ein­er Woche erhiel­ten wir die Anfrage ein­er Aach­en­er Schule. Im Rah­men ein­er Pro­jek­t­woche soll­ten Schüler uns befra­gen dür­fen zum The­ma: Was macht eigentlich eine Bürg­erini­tia­tive? Machen wir gerne. Aber da geht noch viel mehr.  Eine Idee, die Schule machen kön­nte Liebe Schüler*innen, stellt euch vor: Jed­er Fre­itag ist ein Pro­jek­t­tag. In jedem Fach. Aber immer zu dem einen The­ma:  Eure Zukun­ft.  Und an jedem let­zten Fre­itag im Monat tragt ihr dann eure Ideen und Erken­nt­nisse nach draußen in die Welt. Auf den Elisen­brun­nen, durch die Stadt. Auch in die Medi­en.  Für eure Lehrer kann das hart wer­den. Denn auf viele eur­er drän­gen­den Fra­gen wer­den sie keine Antwort wis­sen. Aber wenn sie nicht gar zu verknöcherte Pauk­er sind, kön­nen Sie euch helfen, selb­st nach Antworten zu suchen.  Ihr habt ver­standen, dass die Kli­makrise etwas mit dem riesi­gen Energiehunger unser­er Wirtschaftsweise zu tun hat. Ihr wollt ein Ende des Palavers, es soll was getan wer­den. Aber was genau? Und wer? Im Großen und im Kleinen? Das kann man naturgemäß nicht bei ein­er Demo disku­tieren.  Ihr habt erkan­nt und laut gesagt, dass jet­zt was passieren muss. Tragt euer The­ma in die Schulen. Holt euch unab­hängige Experten in die Klassen. Fühlt ihnen auf den Zahn. Lernt zu ver­ste­hen, was kom­pliziert und was ein­fach ist. Werdet selb­st zu Profis. Ein paar Beispiele für den Weg dahin: Fragt eure Eltern  „Wie viel Strom ver­brauchen wir eigentlich? Wieviel Energie für Heizung und Warmwass­er?“ Recher­chiert: Ist das viel oder wenig? Ist das zukun­fts­fähig? Kann man da was ändern? Woher kommt der Strom? Ist der echt öko?  Und: „Unser Auto, wieviel CO2 bläst das zum Aus­puff raus?“ Gibt es eine Alter­na­tive? Im All­t­ag, beim näch­sten Fam­i­lienurlaub? Oder: Wieviel Energie frisst unser Essen?  Und schon seid ihr mit­ten­drin in dem, was jede/r selb­st bee­in­flussen kann. Tragt das zusam­men im Schul­pro­jekt. Und bald seid ihr schlauer als der Porschefahrer Chris­t­ian Lind­ner und seine „Profis“, denen man alles über­lassen soll.  Raus aus der Schule Fordert von eur­er Schule: Wir wollen Exkur­sio­nen machen! Wir wollen die Pro­duk­tion vom E.go in Rothe Erde besuchen. Wir wollen mit dem Wald­führer Michael Zobel zur Sophien­höhe gehen und den Ham­bach­er Tage­bau aus der Nähe sehen. Wir wollen das Besuch­er-Wind­kraftwerk in Ors­bach besteigen. Und, und, und… „Nicht für die Schule wollen wir ler­nen– son­dern für unser Leben.“ Mit dieser Parole haben wir in unser­er Schulzeit für eine neue Art von Bil­dung gestrit­ten.  Wer sind wir? Eine Oma und ein Opa, die für die Zukun­ft ihrer drei Enke­lin­nen kämpfen. Wir sind Großel­tern, die ihre Hoff­nun­gen und Überzeu­gun­gen in unseren jun­gen Jahren — am Anfang der Umwelt­be­we­gung  — gewon­nen haben. Wir wollen diese nicht im beque­men All­t­ag begraben, die unserer

Weiterlesen