Bäume können sich nicht aufbäumen…

… der Men­sch sehr wohl. Das las ich let­zthin in einem eher lyrischen Text über das Ver­hält­nis Men­sch und Baum. Und es passt genau auf das, was wir tun müssen, um weit­ere Opfer zu ver­hin­dern. Beim näch­sten Ham­bach­er Waldspazier­gang, So 14.07.2019, wer­den wir uns an der Rodungskante ver­sam­meln, die mit­tler­weile nur noch 50 m von der Tage­baukante ent­fer­nt ist, und den Opfern des RWE Lan­draubs gedenken. 

Hier an der Stelle, wo der Bag­ger vor unseren Augen am let­zten Son­ntag bei der spon­ta­nen ROTEN LINIE arbeit­ete, liegen ein dutzend Hain­buchen — ehe­mals kräftige junge Bäume (“jung” heißt im Baum­leben einige Jahrzehnte alt sein). Sie waren der irRWEgi­gen, neuen Her­aus­forderung auf ein­mal Wal­drand zu sein, nicht gewach­sen. Dort wird ein beson­der­er Teil des Waldspazier­gangs am 14.07. in einem trau­ri­gen, aber kraftvollen Auf­bäu­men der Men­schen enden, die sich dort niederlassen. 

Das Wald­stück, zu dem dies­mal der Waldspazier­gang führt, ist ein leben­des Denkmal des erfol­gre­ichen Wider­standes des let­zten Jahre. Dieser Teil des Blatzheimer Bürge­waldes wurde gerettet durch den ersten gerichtlich ver­fügten Rodungsstopp in der beginnnen­den Rodun­gungs­sai­son 2017. Jet­zt dro­ht diesem einzi­gen Rest­wald nördlich der alten A4 (=ROTE LINIE von 2016) der Garaus dadurch, dass die Tage­baukante immer näher rückt. Das Ein­gangs­bild zu diesem Blog zeigt was nach den neusten Luft­bil­dauf­nah­men und unseren Satel­liten-Recherchen sich abze­ich­nte: Vom 4. bis 6. Juli wurde der west­liche Teil der Förder­band­strecke ver­schwenkt, so dass sie an ihrem End­punkt um etwa 100m vorg­erückt ist, anschauen HIER.
Dies erlaubt die Ver­längerung des Föder­ban­des im Osten, so dass über die ganze Bre­ite des Waldes das Tage­bauloch weit­er vor­rück­en kann.

An diesem Wal­drand an der noröstlichen Ecke des Ham­bi wollen wir am Son­ntag die Alarm­stufe in ROT leucht­en lassen, in ein­er Pick­et­line auf dem Wall im Gänse­marsch vor­beiziehen und uns schützend vor die Bäume stellen und setzen.

Start: So, 14.Juli, 12.00 h in Man­heim an der Kirche. Michael Zobel zeigt uns auf dem Weg zur alten A4 die grauen­hafte Dor­fz­er­störung und führt uns dann zur BUND Wiese mit dem Ham­bach Mah­n­mal (Gelbes X, dort kann auch starten, wer erst später dazus­toßen kann. Zufahrt frei, Park­plätze vorhan­den).
Dort sind wir schon in Sichtweite des Platzes, der im Zen­trum des Spazier­gangs ste­ht. Wir erfahren, was das Bag­gern bis in die Nähe der Wurzeln für den Wasserver­sorgung der Bäume bedeuten kann und vieles mehr vom “Wald­meis­ter” und seinen Mit­stre­it­ern. Weit­ere Infos von ihm HIER.

Macht euch auf den Weg, um vor den Som­mer­fe­rien noch mal ein deut­lich zu sagen:
Stoppt den Bag­ger! KEINEN METER WEITER!

Alarm­stufe ROT … für den Wald … für die Dör­fer … für den Kohlekompromiss 

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5 Kommentare

  1. Kli­mawan­del- die “Sto­ry”

    Wenn wir uns mit dem The­ma der glob­alen Kli­maer­wär­mung befassen (wir steck­en mit­ten drin) soll­ten wir den großen Energiekonz­er­nen ruhig mal über die Schul­ter schauen. Was tun sie, um die Erder­wär­mung zu ver­hin­dern, und wie sind die Konz­erne miteinan­der verknüpft?
    Ein Zufall, Betrof­fen­heit zum The­ma, Inter­esse mehr darüber zu erfahren und meine Vor­liebe zur “Miss Marpel-Brille” führte mich soeben zu fol­gen­dem Ergebnis:

    1.: eine Doku­men­ta­tion- seht inter­es­sant anzuschauen

    Kli­mawan­del: die geheimen Machen­schaften der Konz­erne | WDR Doku
    https://youtu.be/A15MF8HM-sA

    2.: eine Pressemitteilung

    https://www.pressebox.de/inaktiv/rwe-ag/RWE-erwirbt-deutsches-Waermegeschaeft-von-ExxonMobil/boxid/231796

    Faz­it: Die Bewe­gung “Ham­bibleibt” ist mehr als der Schutz für den Baumbe­stand im Ham­bach­er Wald. Im alten Rom waren es die Gal­li­er , hier wird es “Ham­bibleibt” sein, der die Konz­ern­riesen hof­fentlich zu Fall brin­gen wird.

  2. mund­tod gemacht ein ganzes land?

    die Wälder brennen

    der Regen bleibt aus

    das Rhein­land verdurstet

    RWE zieht das Wass­er raus

    die Bäume sterben,

    wer sei der Mächtigste -

    der prof­it­gierige Stromgi­gant Hand Hand mit unserem Land

    Wun­der­bare Wälder ver­nichtet — ist alles schon geschen — doch ein kleiner

    Rest der bleibt bitte stehen

    Das alte Erbe Ham­bach Forst, stolz verneigt er sein hohes Haupt,

    kann selb­st über Hun­der­schaften stür­misch lachen,

    mich kriegt ihr nicht kaputt, Ihr Kohlelobbyaffen

    Doch sie ver­nicht­en weit­er Tag und Nacht — die Bag­ger schweigen nicht

    mit Ver­nich­tung wird Geld ver­di­ent — abscheulich­er Akt

    kein Amt will sprechen, keine öffentliche Stelle,

    die Behörde beteiligt sich am Verbechen 

    Sie entzieht sich ein­er Mei­n­ung und ihrem Menschenverstand

    und der natür­lichen Wasserquellen

    Wird sich in Köln Jülich Düren Euskirchen Bergheim Kerpen 

    doch jemand den Mund verbrennen ?

    Oder lieber ohne Wass­er im Rhein­land , der Schaden bleibt nicht aus

    mund­tot gemacht — wie eh und je, ein ganzes Land

    Auf­bäu­men Jetzt

    Ver­hin­dern Sie mit uns die weit­ere Genehmi­ung von

    Wasser­raub durch RWE,

    Wider­spruch bis zum 5. August
    Tele­phon von mir 01788050108
    Christiane

  3. Die Demarka­tion­slin­ie von 50 Meter ruft zum Han­deln auf

    Die Gren­ze zur “50 Meter-Marke” (Abstand zum Ham­bach­er Wald) ist erre­icht. Das ruft zum Han­deln auf. 

    Eine gutachter­liche Bew­er­tung ist erforder­lich. Andreas Pinkwart (FDP) schrieb als Antwort auf die “kleine Anfrage der Grü­nen” folgendes:
    “Erst wenn die Abbruchkante auf weniger als 50 Meter an die ersten Bäume herangerückt sei, sei eine gutachter­liche Bew­er­tung erforder­lich, ob eine Beein­träch­ti­gung der Wasserver­sorgung ein­treten kön­nte.“ (So viel Kon­junk­tiv klingt verdächtig nach Abwälzung des Prob­lems, Herr Pinkwart ! )

    Im Klar­text, ohne Kon­junk­tiv, bedeutet das:
    Der Fakt ist einge­treten. Eine geol­o­gis­che Gutachter­liche Stel­lung­nahme ist erforderlich.

    Ich mache mir meine Gedanken um die Stel­lung­nahme des Geol­o­gis­chen Dien­stes NRW, auf die sich Pinkwart in sein­er Antwort beruft.
    https://www.gd.nrw.de/zip/hambacherforst.pdf

    Gemäß dieser Stel­lung­nahme find­en wir im Bere­ich des Ham­bach­er Wald schluffig-tonige Sed­i­mente vor, das sind ger­ing durch­läs­sige Böden mit peri­odis­ch­er Staunässe. Die Tonan­re­icherung im Unter­bo­den wirkt wasser­stauend und verzögert die Ver­sickerung in tief­ere Bere­iche des Bodens. Das, sei der Nährbo­den für den Ham­bach­er Wald. Soweit so gut. 

    Eins hat die Gutachter­liche Stel­lung­nahme des Geol­o­gis­chen Dien­stes NRW jedoch nicht berücksichtigt:
    Die gigan­tis­che Grund­wasser­ab­senkung, die die RWE seit Jahrzehn­ten rund um die Ham­bach­er Grube betreibt. Die RWE muss es machen, weil ihr son­st die Grube vol­l­läuft. Die Vielzahl an Pumpen rund um den Ham­bach­er Wald sind der sicht­bare Beweis dafür. Es muss also, um die tat­säch­liche Feuchte des Bodens am Ham­bach­er Wald zu ermit­teln, eine “Wasser­bilanz” erstellt wer­den, unter Berück­sich­ti­gung des per­ma­nen­ten kün­stlichen Wasser­entzugs durch die RWE. 

    Das bedeutet weiter:
    Es ist ein neu­trales Bodengutacht­en einzufordern.
    Die partei­is­chen Gutacht­en brin­gen die Wahrheit nicht ans Licht.

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