Der geplante Standort für das neue Mülllager zwischen den Kühltürmen von Tihange 2 und 3.
Können wir 100 Jahre in die Zukunft blicken? Neue Pläne für Tihange zwingen uns dazu. Es ist ein Zwischenlager für hochradioaktiven Abfall für 80 Jahre Betriebszeit geplant.
Autor: Robert Borsch-Laaks
2020: Start in eine entscheidende Dekade
Für einen schwungvollen Start im neuen Jahr kommen ein paar gute Nachrichten gerade recht: Atomenergie In den letzten Tagen des alten Jahres haben nicht nur die Schweiz und Schweden alte AKW abgeschaltet sondern auch Phillipsburg, eines der störanfälligsten in Deutschland, ist am Silvesterabend endlich stillgelegt worden. Auch unsere Freunde im südlichen Dreiländereck dürfen sich freuen: In Fessenheim am Oberrhein werden nun im Februar und Juni 2020 nach 42 Jahren die ältesten französischen AKW definitiv abgeschaltet. Und global? Allen Falschmeldungen zum Trotz geht es weltweit bergab mit der Atomkraft. In den letzten 10 Jahren gingen 18 AKW mehr vom Netz als neue in Betrieb genommen wurden und der Atomstromanteil an der weltweiten Stromerzeugung ist um 27% gesunken (s. Grafik). Zur gesamten Energieversorgung der Welt liefern die Atommeiler gerade mal einen Beitrag von 2%. Alleine diese Zahl zeigt, dass auf diesem Irrweg nie und nimmer ein nennenswerter Beitrag zur Klimarettung möglich ist. Ein Tipp: Um in Sachen Atom auf dem Laufenden zu bleiben, lohnt es, den immer gut recherchierten Blog von .ausgestrahlt zu abonnieren. Dort findet man auch alles, was man als Klimaschützer über den abgeblichen Nutzen von angeblich neuen AKW- Konzepten wissen muss, um in Diskussionen nicht dumm dazustehen. https://www.ausgestrahlt.de/blog/ Das Klima Die nächste Dekade wird eine entscheidende werden (müssen), wenn die Menschheit noch einen Chance haben soll, die globale Erwärmung zu stoppen. In dieser drängenden Frage kann vielleicht eines Tages das vergangene Jahr als der politische Wendepunkt in den Geschichtsbüchern vermerkt werden. Nicht die Wende der Politiker – sondern für das Entstehen einer weltumspannenden Basisbewegung für Klimagerechtigkeit. Wo es bei uns hingehen kann (und muss), sagt die Stromstatistik 2019: Die Erneuerbaren haben im letzten Jahr 46% des Stroms erzeugt. Jedes Jahr ein neuer Rekord. Zum ersten Mal ist die Windenergie die Nummer 1 der deutschen Stromerzeugung – und hat die Braunkohle hinter sich gelassen. Die jüngsten Proteste gegen die aktuellen Genehmigungsprobleme dieser EE-Branche haben zumindest dazu geführt , dass die unsägliche Abstandsregel aus dem Klimapaket gestrichen wurden. Am Bürgerwillen liegt der faktische Baustopp mit Sicherheit nicht. Die jüngste repräsentative Umfrage spricht eine klare Sprache (s. Eingangsgrafik). Ungebrochen ist auch der Wechselwille beim persönlichen Stromanbieter. Aber leider gehen viele Wohlmeinende der blumigen Werbung von konventionellen Erzeugern wie RWE, e.on und ihren Tochtergesellschaften auf den Leim. Da hilft der neue Ökostromreport 2020 von Robin Wood, dessen gewaltige Recherchearbeit auch die 3 Rosen mit einer Spende unterstützt hat: https://www.robinwood.de/oekostromreport Das gute Leben Die „Morgenzeitung“, eine vierseitige Beilage des Vereins FairBindung e.V. in der taz Ende November, hatte einen Rückblick auf die kommende Dekade aus der Zukunft — dem Jahr 2029 — gewagt. Ein Kaleidoskop der großartigen Chancen und der bleibenden gesellschaftlichen Widersprüche eines Deutschlands, das kurz davorsteht, sein Klimaziel 2030 tatsächlich zu erreichen. Der Link zum Nachlesen: Wie dem auch sein wird. Wir, jeder einzelne von uns hat es selber in der Hand, die Alten wie die Jungen, welche Visionen und Szenarien Wirklichkeit werden. Die 3 Rosen für 2020 wünschen euch ein gutes Händchen im privaten und politischen Leben. Am besten Hand in Hand mit uns 🙂
WeiterlesenBleibt heiter — der Widerstand geht weiter
Der Aachener Weihnachtsmarkt war im letzten Jahr und ist Schnee von gestern. Aber eine kreative Aktion von Kohlegegnern vorm Dom am Münsterplatz, die nur wenige sehen konnten, muss der Nachwelt erhalten bleiben. Deshalb dokumentieren wir hier was geschah, als der Bischof die Entwidmung des Domes verkündete, weil unter ihm wertvolle Braunkohle gefunden wurde. Die satirische Entwidmungserklärung lohnt sich nachzulesen, ebenso der Text der umgedichteten “Urbs Aquensis” = Uuups Aquensis. Ja, auch die Verlegung der Gebeine von Kaiser Karl wurden im Video festgehalten: Video der Aktion Klickt auf die Links und ihr werdet wissen, dass Widerstand gegen die gefräßigen RWE- Bagger auch die sarkastische Variante des rheinischen Humors braucht.
WeiterlesenKlimastreik — mal anders…
Am Freitag, 29.11. war der Klimastreik in Aachen nicht der größte (war auch nicht zu erwarten bei adventlichen Temperaturen) aber es war sicher der kreativste und für alle, die dabei sein konnten, ein ganz besonderes Erlebnis. Über sechs Stunden war auf dem Platz vor dem Elisenbrunnen ein buntes Treiben zwischen den Ständen von Greenpeace, Nabu, Scientist, Parents, Artists … alle for future. Mit bewegenden Reden, fetziger Musik, aber auch Pausen zum Miteinandersprechen.
WeiterlesenLingen und Gronau — in zwei Akten
Die Atomfabriken im Nordwesten der Republik sind der blinde Fleck des deutschen Atomausstiegs. Damit nicht vergessen wird, dass von dort die halbe Welt mit angereichterem Uran und Brennelementen beliefert wird, findet seit langem jährlich eine Demo in Lingen statt. Diesmal auch mit Bussen aus Aachen und dem Wendland. Das neu gegründete Bündnis AgiEL (AtomkraftgegnerInnen im Emsland) hatte ein Motto gewählt, das den Altersdurchschnitt der Demonstranten deutlich senkte. Die Rote Karte sollte nicht nur Atom sondern auch der Kohle gezeigt werden. Eine große Gruppe aus dem Umfeld von Fridays 4 Future Münster brachte mit kreativen Sprechchören Leben in die größte Kleinstadt weit und breit. Dass dies zu einer besonders denkwürdigen Veranstaltung wurde, hatte allerdings mit einer sehr speziellen Polizeipräsenz zu tun, die bedrohlich von dem abwich, was zuvor zwischen Versammlungsleitung und Polizei vereinbart wurde. Und das war das Übliche gewesen für eine angemeldete Demo: Je ein Polizeifahrzeug vorneweg und hinterher und ein paar Schutzpolizisten, die den Verkehr regeln. Stattdessen tauchte schon bei der Auftaktkundgebung am Bahnhof eine Einheit der Bereitsschaftspolizei auf. Zu Beginn der Demo stellten sie sich in bestimmten Formationen auf, die man/frau wohl auf dem Hof der Polizeikaserne lernt. Die Demo sollte durch ein Spalier der Eingreiftruppe in die Fußgängerzone marschieren. Dazu ein Augenzeugenbericht, den ein Aachener Teilnehmer an das Lingen- Netzwerk geschickt hat. “Es war nicht die größte Lingen- Demo. Es war aber die entschlossenste! Vor allem hat mich die Versammlungsleitung des AgiEL beeindruckt. Dem provokanten Polizeiaufmarsch (z.T. in “Kampfmontur”) durch beharrliches Stehenbleiben zu widerstehen, war eine große und mutige Leistung. Chapeau! Immer solange wieder-stehen bleiben, bis die Truppe am Straßenrand sich dorthin bewegte, wo sie hingehört — wenn sie schon da ist: An den Anfang oder das Ende des Zuges. Das musste ein paar Mal wieder-holt werden, bis sie es kappiert hatten. Es war für mich nach vielen Demoerfahrungen das erste Mal, dass ich erleben durfte, wie einige Hundert Menschen friedlich, aber bestimmt eine Polizeitruppe dirigiert haben. Offensichtlich waren einige von ihrer Einsatzleitung — nach ihrer Kleiderordnung zu urteilen — darauf eingeschworen worden, “Krawallmacher” raus zu picken. Schließlich wurde ja ein deutlich sichtbares Transparent mit “Ende Gelände- Logo” mitgeführt und auch eine schwarz/rote Fahne war zu sehen. Oh Gott, wirf Hirn herunter. Kennt ihr immer noch nicht deren Gandhischen Kodex? Aber klar, eure Heeresleitung braucht die Feindbilder und zur Not provoziert sie die Krawalle selber, oder was? Wenn das eure Rechnung war, dann haben wir alle sie euch heute gründlich vermasselt 😉 Es war die kollektive Besonnenheit, die es ermöglichte, dass die Demo bereits jetzt großes Echo in den Medien ausgelöst hat, und zwar ein solches, das sich mit den Inhalten unserer Forderungen auseinandersetzt. Das Finale der Kommunikation mit der Einsatzleitung soll nicht verschwiegen werden: Als sich nach dem Abbiegen von der Fußgängerzone an einem kleinen Platz, doch nochmal die Eingreiftruppe in voller Breitseite entlang der Demoroute präsentierte, weigerten wir uns alle im vorderen Block, dieses Spießrutenlaufen mit zu machen. Und dann kamen uns die wendländischen Xambistas zu Hilfe, stellten sich davor und zeigten, wer hier den Rhythmus vorgibt —
WeiterlesenRadentscheid — Wald & Kohle — Atom
Foto: Herbert Sauerwein, Köln
WeiterlesenDie Fridays und Greta
Am globalen Streiktag letzten Freitag waren es in Aachen 8.000 Menschen von ganz jung bis Ur-Opa/Oma von Schüler bis Unternehmer und ihre Mitarbeiter. Ein besonderes Highlight waren die Artists for Future, die als Politiker in den Brunnen am Europlatz stiegen, und auch noch, als ihnen das Wasser bis zur Hüfte und zum Halse stand, mit beschwichtigenden und belehrenden Gesten und Mimik ihre Ratlosigkeit demonstrieren. https://youtu.be/-bO3ngJ8y_o In der Tat ist das Klimapaket der Bundesregierung alles andere als der „große Wurf“, den man zu Recht beim UN Gipfel zur Lobpreisung hätte präsentieren können. Wenn man weit werfen will, muss man trainieren. Wer aber sein Trainingsziel (2020) absehbar weit verfehlt, der sollte vielleicht den Trainer wechseln oder aus eigener Einsicht ganz neue Stimulantien anwenden. Na gut, Svenja Schulze hat sich abgemüht, Kontrollmechanismen einzubauen. Auch war es nicht mehr möglich die CO2 ‑Bepreisung aus dem Paket rauszuhalten, nachdem sogar 70% von CDU und SPD Wählern das forderten. Aber die Lächerlichkeit von 10 €/to kann jeder für seinen Heizenergie Verbrauch auf einem Bierdeckel ausrechnen. Wie? Schauen Sie auf Ihre letzte Rechnung vom Lieferanten für Gas, Öl oder Strom. Dort stehen ihre Fakten. Wenn Sie z.B. als Durchschnittsfamilie zwei bis drei tausend kg CO2 pro Jahr für Heizung und Warmwasser emittieren, dann belastet Sie die neue Steuer jährlich mit ganzen 30 €. Ist das ein dringliches Motiv Energiesparmaßnahmen am Haus in Erwägung zu ziehen? Kann unser Finanzminister nicht rechnen? Oder war kein Bierdeckel zur Hand? An Greta scheiden sich die Geister Greta Thunbergs Segeltörn über den atlantischen Ozean und ihre Auftritte in den USA und auf der UN- Klimakonferenz sorgen nicht nur bei Politikern zu Abwehrreaktionen. Auch in der Presse beeilen sich manche Kommentatoren ihr wahres Gesicht zu zeigen. Ein Beispiel von vielen ist Claudia Scholz, die als Redakteurin im Stuttgarter Pressehaus in der letzten Wochenendausgabe groß aufgemacht das Contra-Greta lieferte. Sie unterstellt der Aktivistin eine “antifreiheitliche Haltung”. Wen sie, Frau Scholz, vor Unfreiheit schützen will, sagt sie gleich danach: “Alle, die unabhängig sein wollen von Bus und Bahn, die dorthin fliegen wollen, wo sie aus Spaß oder Berufsgründen hinmüssen, die essen wollen, was sie wollen”.Aus Spaß irgendwohin fliegen müssen — eine großartige Beschreibung der Zwanghaftigkeit der Spaßgesellschaft. Und noch einen oben drauf: “Die Wissenschaftsgläubigkeit der Schülerin ist fatal.” Der Autor Peter Siller, der Frau Köhlers Contra Greta Statement in der Stuttgarter Online Wochenzeitung Kontext bissig kommentierte, bemerkt dazu: „Der Klimawandel: fake news? Das kannte ich bislang nur von einem Präsidenten (weiter weg) und einer Partei (ganz nah).“ Nachlesen lohnt sich unter. Der Kampf geht weiter – bleibt alle heiter Noch ist das Klimapaket nicht durch Bundestag und Bundesrat. Die Entwürfe der daraus folgenden Gesetze und Verordnungen sind noch nicht geschrieben. Deshalb rufen die Umweltorganisationen gemeinsam zu Nachbesserungen auf. Zur Unterstützung unterschreiben kann man z.B. Hier Wir sollten von diesem „business as usual“ nicht zu viel erwarten. Wir müssen uns darauf einrichten, einen langen Atem zu haben. Die jungen Leute werden auch das vormachen und die Alten mitreißen. Seid dabei. Es ist eine historische Chance. Nehmen wir
WeiterlesenFr, 20.09.2019. Ein Friday for Future für alle
Habt ihr einen Moment Zeit für die Wochenplanung? Ist alles schon verplant! Und der Freitag? Geht nicht! Ich muss arbeiten. Mein Chef gibt mir nicht frei, um mit den „Schuleschwänzern“ zu demonstrieren. Moment mal. Hast du Kinder? Wie wär’s mit einem Urlaubstag als persönliches Opfer für die Zukunft, derer, die nach uns noch auf Planet A leben wollen? Ein Ja! dazu wird euch reich belohnen. Mit einem Erlebnis, von dem ihr noch euren Enkeln erzählen könnt: Ich war dabei! Am Freitag, dem 20. Sep. 2019, dem globalen Klimastreiktag. Rezo, der mit den blauen Haaren, hat unsere Politiker vor der Europawahl in Erklärungsnöte gebracht. Jetzt ist es die „Mai“, eine grandiose youtuberin, die uns die Leviten liest. Aber das fordert beim Surfen eine knappe ½ Stunde Zeit zum Aufpassen. Nehmt euch die Zeit — und zwar jetzt – eine halbe Million Menschen haben das schon vor euch geschafft. Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=4K2Pm82lBi8 Wer lieber den Scientist for Future zuhören mag, kann deren aktuelles Video hier anschauen. Dauert nicht ganz so lang. Klimastreik in Aachen Ab 10.00 h versammeln wir uns am Elisenbrunnen. Irgendwann, wenn der Platz die Menschenmassen nicht mehr fasst, geht es über die Peterstraße, Blücher- und Europaplatz zur Abschlusskundgebung und zum Feiern aller Generationen im Kennedypark. Das Wetter wird schön spätsommerlich sein. Wer kann da noch im Büro, der Firma, der Uni oder Schule bleiben und über seine Ausreden grübeln? Wir brauchen keinen europaweiten Streiktag wie am 21. Juni, um mit Tausenden in Aachen zu zeigen, was Jung und Alt von der Politik und sich selber fordern! Kommt zuhauf, wünscht das 3 Rosen Team.
WeiterlesenNoch keine Sommerpause
Unisono erklären alle Verantwortlichen, dass sie den „Kohlekompromiss“ 1:1 umsetzen wollen. Egal ob Bundes- oder Landespolitiker oder RWE-Vorständler. Was sie aber tun, ist was ganz anderes. Initiativen der Bundesumweltministerin Svenja Schulze befinden sich im Sperrfeuer der Kritiker aus der Union. Altmaier ist unfähig die Strukturwandel- Milliarden für den Kohleausstieg mit gesetzlichen Vorgaben zum Klimaschutz zu verknüpfen. Und RWE macht weiter wie vor Jahrzehnten geplant. Jetzt steht die Weichenstellung für die Grundwasserabsenkung 2020 bis 2030 für den Tagebau Hambach unmittelbar bevor. Das Oberbergamt in Arnsberg, hat die Umweltverträglichkeits-Prüfung für den RWE Antrag zur „Sümpfung“ von 450 Mio. cbm Grundwasser pro Jahr im kommenden Jahrzehnt veröffentlicht. Dieses Video aus der WDR- Lokalzeit vom 23.07. erklärt die Hintergründe. Einsprüche können nur noch bis zum 6. Aug. 2019 eingereicht werden. Und diese sollten nicht nur von den Umweltorganisationen sondern von möglichst vielen besorgten Bürgern kommen. Lasst uns den Briefkasten, das Fax und die Mailbox der Genehmigungsbehörde fluten mit Schriftstücken, mit denen sie sich qua Amt beschäftigen müssen. Jede/r kann das tun! Formulierungshilfe für unser gutes Recht Ihr müsst euch nicht durch tausende Seiten RWE- Dokumente quälen. Diese gibt es Online HIER. Auf dieser offiziellen Webseite des Bergamtes stehen auch die Regularien für die Zustellung der Einwendungen (Post, Fax oder digital signiertes Mail) Drei Vorschläge helfen, eure persönliche Stellungnahme zu formulieren. Es sind dies allesamt Auszüge von Einsprüchen aus der Zivilgesellschaft und sind von den Autor*innen zur eigenen Verwendung freigegeben. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte und Textlängen. Von einer kurzen Klimapolitischen Stellungnahme über eine ausführliche Textsammlung bis hin zu einer fachlich fundierten Detailkritik zur Gefährdung der Wasserversorgung im großen Einzugsgebiet der verstärkten Sümpfungsmaßnahmen (letzteres mit Bildmaterial, Download dauert etwas). Nach den Wochen der Proteste gegen das Vorrücken der Bagger an den Waldrand (zuletzt kamen am So, 14.07. über 600 Menschen zum Waldspaziergang) ist jetzt der Widerstand an der Computer-Schreibmaschine dringend notwendig. Schreibt mit eigenen Worten und/oder wählt aus den obigen Angebote aus. Denn alles was aktenkundig wird, wird nie vergessen werden. Eure Enkel werden euch danken, dass ihr getan habt, was ihr konntet. Unser nächstes Thema: Gefährden die aktuellen Grabungen der RWE-Bagger, die derzeit überall bis auf 50 m an die Waldkante vorrücken, den Wasserhaushalt für die Bäume und das Land? Ein Bild des Kölner Fotografen Herbert Sauerwein von Mai 2019, zeigt die Gefahr: Ein “Ausbluten” der noch verbliebenen Grundwasserreservoire an der frischen Schnittkante.
WeiterlesenBäume können sich nicht aufbäumen…
… der Mensch sehr wohl. Das las ich letzthin in einem eher lyrischen Text über das Verhältnis Mensch und Baum. Und es passt genau auf das, was wir tun müssen, um weitere Opfer zu verhindern. Beim nächsten Hambacher Waldspaziergang, So 14.07.2019, werden wir uns an der Rodungskante versammeln, die mittlerweile nur noch 50 m von der Tagebaukante entfernt ist, und den Opfern des RWE Landraubs gedenken. Hier an der Stelle, wo der Bagger vor unseren Augen am letzten Sonntag bei der spontanen ROTEN LINIE arbeitete, liegen ein dutzend Hainbuchen — ehemals kräftige junge Bäume (“jung” heißt im Baumleben einige Jahrzehnte alt sein). Sie waren der irRWEgigen, neuen Herausforderung auf einmal Waldrand zu sein, nicht gewachsen. Dort wird ein besonderer Teil des Waldspaziergangs am 14.07. in einem traurigen, aber kraftvollen Aufbäumen der Menschen enden, die sich dort niederlassen. Das Waldstück, zu dem diesmal der Waldspaziergang führt, ist ein lebendes Denkmal des erfolgreichen Widerstandes des letzten Jahre. Dieser Teil des Blatzheimer Bürgewaldes wurde gerettet durch den ersten gerichtlich verfügten Rodungsstopp in der beginnnenden Rodungungssaison 2017. Jetzt droht diesem einzigen Restwald nördlich der alten A4 (=ROTE LINIE von 2016) der Garaus dadurch, dass die Tagebaukante immer näher rückt. Das Eingangsbild zu diesem Blog zeigt was nach den neusten Luftbildaufnahmen und unseren Satelliten-Recherchen sich abzeichnte: Vom 4. bis 6. Juli wurde der westliche Teil der Förderbandstrecke verschwenkt, so dass sie an ihrem Endpunkt um etwa 100m vorgerückt ist, anschauen HIER. Dies erlaubt die Verlängerung des Föderbandes im Osten, so dass über die ganze Breite des Waldes das Tagebauloch weiter vorrücken kann. An diesem Waldrand an der noröstlichen Ecke des Hambi wollen wir am Sonntag die Alarmstufe in ROT leuchten lassen, in einer Picketline auf dem Wall im Gänsemarsch vorbeiziehen und uns schützend vor die Bäume stellen und setzen. Start: So, 14.Juli, 12.00 h in Manheim an der Kirche. Michael Zobel zeigt uns auf dem Weg zur alten A4 die grauenhafte Dorfzerstörung und führt uns dann zur BUND Wiese mit dem Hambach Mahnmal (Gelbes X, dort kann auch starten, wer erst später dazustoßen kann. Zufahrt frei, Parkplätze vorhanden). Dort sind wir schon in Sichtweite des Platzes, der im Zentrum des Spaziergangs steht. Wir erfahren, was das Baggern bis in die Nähe der Wurzeln für den Wasserversorgung der Bäume bedeuten kann und vieles mehr vom “Waldmeister” und seinen Mitstreitern. Weitere Infos von ihm HIER. Macht euch auf den Weg, um vor den Sommerferien noch mal ein deutlich zu sagen: Stoppt den Bagger! KEINEN METER WEITER! Alarmstufe ROT … für den Wald … für die Dörfer … für den Kohlekompromiss
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