Vorbemerkung: Das Rechercheteam der Bürgerinitiativen im Umfeld der nordwestdeutschen Atomfabriken hat Ungeheuerliches ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Im Folgenden dokumentieren wir die Pressemitteilung vom 5.3.2019: — RWE, EON und Bundesregierung billigen Ausbau des Atomsektors — Wettlauf in den USA um zivil-militärische Atom-Renaissance — Uran-Firma in Jülich an Entwicklung und Bau beteiligt? Der deutsch-niederländisch-britische Urananreicherer Urenco hat angekündigt, in der firmeneigenen Urananreicherungsanlage in New Mexico/USA Kapazitäten für eine Vervierfachung des bisherigen Urananreicherungsgrads für Brennelemente aufzubauen. Zukünftig soll Uran 235 statt bislang maximal auf 5% auf bis zu 19,75% angereichert werden. Für die Entwicklung der entsprechenden Zentrifugen würde die zentrale Urenco-Techniktochter ETC neben dem Forschungszentrum in Jülich eingesetzt werden. Als mögliche Kunden führt Urenco “fortgeschrittene Reaktortypen” sowie Forschungsreaktoren an, aber auch die von Urenco geplanten eigenen U‑Batterie-Atomreaktoren. Konkretes Interesse an dem deutlich höher angereicherten Uran hat in den USA vor wenigen Wochen ausgerechnet das US-Verteidigungsministerium geäußert, das kleine mobile Reaktoren für “rapid response scenarios” bauen möchte. Mit der Ankündigung von Urenco setzen sich die deutschen Miteigentümer RWE und EON sowie die Aufsicht führende Bundesregierung klar für einen gefährlichen Ausbau des Atomsektors ein. Das neue Produkt “HALEU” (high assay low-enriched uranium) kommt extrem nahe an die 20%-Grenze bei der Urananreicherung. Darüber gilt Uran als hochangereichert und waffenfähig. Atompolitische Sicherheitsbarrieren werden durchbrochen “Der Urananreicherer Urenco, seine deutschen Miteigentümer RWE und EON sowie die Bundesregierung durchbrechen bei der Urananreicherung eine sicherheitspolitische Barriere – just zu einer Zeit, wo in den USA und in Europa eine neue atomare Aufrüstung droht. Öffentlich verkünden die Bundesregierung, aber auch RWE und EON, aus der Atomenergie aussteigen zu wollen, doch nun offenbart sich der Einstieg in eine völlig neue zivil-militärische Dimension der Urananreicherung. In den USA gibt es bereits jetzt einen Wettlauf auf dem HALEU-Sektor zwischen Urenco und dem US-Konkurrenten Centrus Energy um neue Kunden,” so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. “Urenco wird in den USA schon seit Jahren mit der Belieferung von Reaktoren in Zusammenhang gebracht, die Tritium für den Einsatz in Atomwaffen herstellen. Bislang galt die 5%-Grenze bei der Urananreicherung als Beleg für die rein zivile Nutzung – warum soll dies jetzt nicht mehr gelten? Wie kann die Bundesregierung einen derart dramatischen Kursschwenk bei Urenco billigen? Und welche Garantien gibt es, dass die neue 19,75%-Grenze in ein paar Jahren nicht auch gekippt wird, weil die Begehrlichkeiten zu groß werden? Die Gefahr der Proliferation schätze ich aus friedenspolitischer Sicht als sehr hoch ein,” so Dr. Angelika Claussen von der Ärzteorganisation und Friedensnobelpreisträgerin IPPNW. Zentrifugenfirma in Jülich und Urananreicherungsanlage Gronau beteiligt? “Auch die deutschen Standorte zur Urananreicherung und Zentrifugenherstellung werden direkt und indirekt von der Vervierfachung des Urananreicherungsgrads betroffen sein. In Jülich befindet sich bei ETC das technologische Zentrum der Zentrifugenherstellung für Urenco und die französische Partnerfirma Orano. Und von Urenco in Gronau angereichertes Uran kann in der US-Anreicherungsanlage in New Mexico dann womöglich zu HALEU weiter angereichert werden – hier werden viele der bisherigen Sicherheitsschranken durchbrochen,” ergänzte Kerstin Rudek von der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Hintergrund: Urenco Ltd. gehört zu je einem Drittel dem britischen und dem niederländischen Staat. Das deutsche Drittel gehört zu gleichen Teilen RWE und EON. Die Bundesregierung beaufsichtigt Urenco zusammen mit der britischen und niederländischen Regierung.
WeiterlesenAutor: Robert Borsch-Laaks
Das Revier braucht Ruhe und Frieden…
…damit der Strukturwandel gestaltet werden kann. Die Befriedung der aufgeheizten Stimmungen in den Milieus der verschiedenen Gruppen von Betroffenen muss die Grundlage allen Handelns der politisch Verantwortlichen sein. Wie sollen die Menschen im Revier an die Zukunft glauben, oder besser noch: sie positiv mitgestalten, wenn die Gegenwart von Unsicherheit geprägt ist. Um den sozialen Frieden herzustellen, muss eine neue Leitentscheidung der Landesregierung her, die zweierlei sicherstellt: Keine Zwangsumsiedlungen mehr – Keine Rodungen – egal wo! Dass dies technisch möglich und finanziell machbar ist, zeigt u.a. die aktuelle Studie des DIW, deren Fazit wir im Anschluss dokumentieren. Langfassung unter: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.612236.de/diwkompakt_2019-131.pdf Es gibt eine Liste von über 120 NRW-Projekten für die Strukturentwicklung, die im Endbericht der Kohlekommission als Sofortmaßnahmen bis 2021 angekündigt werden. Wer so mutig ist, dies ernst zu nehmen, könnte auf die Idee kommen, dass ein Ruck durch das Revier gehen kann, der den Ausstieg aus der Kohle zum Aufbruch in eine Zukunft macht mit neuer Qualität beim guten Leben und gutem Arbeiten für alle. Viel entscheidender als das umstrittene Schlussdatum ist, dass jetzt ambitioniert begonnen wird. Mit klaren Zielen im Interesse von Mensch und Natur. Liste der Projektvorschläge Strukturentwicklung Nordrhein-Westfalen (Download: Rechtsklick, Ziel speichern unter) „Die Braunkohleförderung in den Tagebauen Garzweiler II und Hambach betrug im Jahr 2017 ungefähr 70 Millionen t. In den nächsten Jahren wird die Nachfrage aber deutlich zurückgehen. Gründe hierfür sind die Braunkohlesicherheitsbereitschaft, die zu einer Nachfragereduktion von 10 Millionen t führt, sowie zusätzliche Maßnahmen zur Erreichung des 40%- Klimaschutzziels. Die von der sogenannten „Kohlekommission“ empfohlene Stilllegung von älteren Blöcken mit einer Leistung von ungefähr 3 GW an den Standorten Niederaußem und Neurath führt ab dem Jahr 2022 zu einer jährlichen Einsparung von 23 Millionen t (…) Hierdurch halbiert sich der jährliche Bedarf für die Tagebaue Garzweiler II und Hambach spätestens ab dem Jahr 2022 (…). Für einen Weiterbetrieb des Kohlereviers bis zum Jahr 2035 werden somit insgesamt noch ungefähr 612 Millionen t Braunkohle benötigt. Erfolgt der Ausstieg erst 2038 würden 672 Millionen t Braunkohle benötigt (s. Abb. ). Die Ergebnisse zeigen, dass bei Verzicht auf Rodungen im Hambacher Wald und den Erhalt der Dörfer Morschenich und Manheim noch 477 Millionen t Braunkohle im Tagebau Hambach förderbar sind. Im Tagebau Garzweiler II verbleiben bei Erhalt der Dörfer Keyenberg, Kuckum, Berverath, Oberwestrich und Unterwestrich sowie des Eggerather Hofes und des Roitzerhof noch 338 Millionen t Kohle. Für das Gesamtsystem sind somit zum 1. Januar 2019 noch Kohlereserven von 815 Millionen t verfügbar. Dies überschreitet die bis 2035 oder 2038 noch benötigten Mengen deutlich und zeigt daher, dass sowohl der Hambacher Wald als auch die bedrohten Dörfer erhalten bleiben können. Dieser Überschuss ermöglicht den für Holzweiler gesetzlich festgelegten und in den Berechnungen angenommenen Mindestabstand von 400 m zu allen bewohnten Gebäuden noch zu erhöhen.“ „Der von der Kohlekommission getroffene Kompromiss ist ein wichtiger Schritt in der fortlaufenden Energiewende. Er stellt hierbei einen wichtigen Einstieg in einen noch Jahre dauernden Ausstiegsprozess dar, der jetzt entsprechend von der Bundesregierung durch ein Kohleausstiegsgesetz umgesetzt werden muss (…) Frühere Analysen zeigen, dass neben den bedrohten Dörfern in NRW auch in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier
WeiterlesenGibt es eine Alternative für das Rheinische Revier?
Am Sonntag, 06. Jan. 2019, waren unsere Vereinsmitglieder Henry Risse und Robert Borsch-Laaks bei der Mahnwache in Erkelenz zum Jahresgedächtnis der Zerstörung des Immerather Doms. Da sie beide Ingenieure und Naturwissenschaftler sind, haben sie das gemacht, was der Alltagsjob von technischen Planern ist: Mal die Größenordnungen abschätzen, was verschiedene Alternativen an Effekten haben können. Die ältesten ineffizienten Dreckschleudern abschalten! Den Bewohnern der Orte wurde immer wieder erzählt, dass Ihre Umsiedlung notwendig sei, weil die Kohle für die Energieversorgung des Landes gebraucht würde. Diese grob vereinfachte Darstellung darf man getrost anzweifeln, wenn man sich vor Augen hält, dass in 2018 ca. 70 Mrd. KWh Strom aus Deutschland exportiert wurden. Um diese Strommenge aus Braunkohle zu gewinnen sind 60 Mio t notwendig. Das ist die etwa Fördermenge von zweien (!!) der drei Großtagebaue im Rheinischen Revier. Es ist nahe liegend, als erstes die kleineren und ca. 40 Jahre alten 300 MW Blöcke mit schlechtem Wirkungsgrad — und damit auch dr größten Umweltbelastung — vom Netz nehmen (zusammen 2.700 MW). Das würde einer Reduzierung der benötigten Kohlemenge von gut 20 Mio t/a entsprechen, ca. 2/3 der Förderung von Garzweiler. Blick in die nahe Zukunft Wenn man Mitte der 2020er Jahre weitere Blöcke (in Summe ca. 3.000 MW) vom Netz nimmt, dann brauchen weitere 20 bis 25 Mio t weniger gefördert werden. Dann könnte ein Großtagebau ganz still gelegt werden. Oder genauer betrachtet: Bei diesem Stillegungsszenario mit gesundem Menschenverstand, ergibt sich für die jährliche Fördermenge aus Garzweiler eine Halbierung innerhalb weniger Jahre. Die verfügbaren Abbaufelder würden mehr als ausreichen, ohne dass die bedrohten Dörfer und ihre Kirchen weggebaggert werden müssen. Die Praxis von RWE ist eine ganz andere. Die gegenwärtige oberflächige Abbaggerung von alter A61 und den angrenzenden Feldern erfolgt nach Berichten der Anwohner derzeit in einer noch nie erlebten Hochgeschwindigkeit. Das schafft Fakten, die einer mutwilliger Vertreibung der dort lebenden Menschen gleichkommt – egal was die Kohlekommission beschließt. Gibt es eine andere Zukunft? Die Erneuerbaren werden immer günstiger. Großflächenanlagen werden nach jüngsten Ausschreibungsergebnissen der Bundesnetzagentur für weniger als 5 ct/kWh vergeben. Aber auch Kleinanlagen, z.B. auf dem eigenen Hausdach, können Solarstrom für 8 bis 10 ct/kWh erzeugen (Tendenz fallend). Windstrom ist im Binnenland sogar für 6 ct/kWh zu produzieren. Aus dem Netz vom EVU kostet der Strom das Drei- bis Fünffache. Natürlich sollten in den nächsten Jahrzehnten die Erneuerbaren massiv ausgebaut werden. Als „Brückentechnologie“ können vorhandene Gaskraftwerke (halb so großer CO2-Ausstoß wie bei der Braunkohleverbrennung) zur Überbrückung der „Dunkelflaute“ eingesetzt werden. Dies erhöht nebenbei deren Wirtschaftlichkeit, weil sie dann nicht nur zur morgendlichen Spitzenlastdeckung eingesetzt werden. Bürgerenergie, egal ob individuell oder in Genossenschaften, war das Rückgrat der Energiewende in den letzten 20 Jahren. Die Menschen in diesem Land haben quasi per Investitions-Volksabstimmung dafür gesorgt, dass zwei Drittel der EE-Nettostromerzeugung aus bürgereigenen Quellen stammen. Das kann wieder beschleunigt weitergehen, wenn in diesem Land die Vorgaben der neuen EU-Richtlinie ungesetzt werden, die Beschränkungen und Benachteiligungen für die Bürgerenergie abbauen sollen. Wir warten auf politischen Willen. Aber die Arbeitsplätze? Die in der Kohleverstromung freigesetzten Personale werden (nach
WeiterlesenGute Nachrichten für 2019
Die Erneuerbaren Energiequellen (EE) haben Deutschland im Jahr 2018 zum ersten Mal mehr als 40% der Stromerzeugung geschafft… und damit die Kohleverstromung vom ersten Platz bei der Sicherung des Lebenssaftes unseres Industrielandes verdrängt! Wenn man bedenkt, dass von der Gesamtmenge fast 10% in den Export gingen, braucht man kein Expertenstudium, um auszurechnen, wie viele der größten Dreckschleudern und riskantesten Reaktoren man sofort abschalten könnte. Dieser Führungswechsel bei der Stromproduktion geschah, obwohl die schwarz-rot-gelbe Politik in den letzten Jahren kaum etwas unterlassen hat, um das Wachstum der EE auszubremsen. Vor allem bei den Bürgerenergieanlagen. EU stärkt Initiative von Bürgern beim Ausbau der Erneuerbaren Hier kommt unerwartete Schützenhilfe von der viel gescholtenen EU. Eine neue Richtlinie, verlangt von den Mitgliedsländern die Beschränkungen und Benachteiligungen für den „Marktzugang“ für private und genossenschaftliche Eigenerzeuger abzubauen – Mehr könnt Ihr hier lesen! Dies alles wird nicht von alleine geschehen. Wir kennen zur Genüge den hinhaltenden Widerstand, den man in Berlin gegen fortschrittliche EU-Regeln entwickeln kann. Wer hat die Macht über die Zukunft? Jeder nimmt jede Gelegenheit wahr, um bei vielfältigen Anlässen Gesicht zu zeigen. In der Front der Ewiggestrigen stehen auch die Rambos mit Konzernmacht. Vor einem Jahr waren der erste Rodungsstopp einerseits und die Zerstörung des Immerather Doms andererseits, ein Weckruf für eine Bürgerbewegung, wie es sie in der Energiefrage seit Fukushima nicht mehr gegeben hatte. Für dieses Jahr braucht die „Zivilgesellschaft“ dreierlei: Alle Umweltorganisationen erhalten großzügige Spenden, um die erforderlichen Kampagnen finanzieren zu können. Die Bürgerinitiativen erhalten einen großen Zulauf von Menschen, „die was tun wollen“. Die 3 Rosen treffen sich zu ihrem 1. Offenen Treffen stets am 1. und 3. Montag im Monat um 19:00 Uhr in der „Wohnzimmer-Geschäftsstelle“ in der Drei Rosen Str. 30. Steuerabzugsfähige Spenden an die 3Rosen sind auch herzlich willkommen.Abonniert unseren Newsletter. Wir halten euch auf dem Laufenden mit Hintergrundinformationen und aktuellen Hinweisen zu Veranstaltungen und Aktionen. Unser Motto: Kohle und Atom – zweimal falscher Strom! Oder wie Raimund Kamm vom FORUM aus Augsburg es in seinem Neujahrsmail schrieb: Wir arbeiten proAtomausstieg, proKlimaschutz und proEnergiewende Wir wünschen allen Mitstreiter*Innen viel Kraft bei gute Gesundheit für ein Jahr, das eine entscheidende Wende bringen kann. Euer 3 Rosen Team PS: Für alle die sie noch nicht kennen, die Links zu zwei Videos, die es lohnen Millionenfach angeschaut zu werden: Alexander Gerst, “unser“ Mann im Orbit, entschuldigt sich bei seinen zukünftigen Enkeln: http://www.youtube.com/v/4UfpkRFPIJk?version=3&autohide=1 Die 15-jährige Greta Thunberg redet auf der Klimakonferenz in Kattowitz: https://www.youtube.com/watch?v=LZmfkAX61BM
WeiterlesenGerd Schinkel Konzert in Aachen
Sa, 12. Jan. 2019, 20 Uhr „Zum Treffpunkt“, Zeppelinstr. 45 (Rothe Erde) Der Kölner Liedermacher schrieb die Hymne der Bewegung gegen die Waldzerstörung: „HAMBI BLEIBT“. Er ist der Chronist des Protestes, der Bänkelsänger, der journalistischen Scharfsinn und wortgewandten Witz in eingängige Melodien verpackt. Er sieht eher aus wie ein Altrocker, trägt lange weiße Haare und Vollbart. Aber Gerd Schinkel ist ein Singer/Songwriter der besonderen Art. Als ehemaliger politischer Redakteur beim WDR weiß er, wie man recherchiert und Hintergründe ausleuchtet. Wie kein anderer in Deutschland bringt er politische Wahrheiten in seinen Liedern auf den Punkt. Mal leise und nachdenklich — mal fetzig und rebellisch. Sein Programm zu Kohle und Klima schöpft aus einem Liederschatz, der 4 CDs umfasst, die man alle bei YouTube nachhören kann. Schöner ist, seine “Best of” mit seinem Trio live zu erleben. Auf Einladung des Euregio Internet Senders NRW.tv kommt Gerd Schinkel zu einem Privatkonzert im Saal der Gaststätte „Zum Treffpunkt“ in Rothe Erde. Eintritt frei(willig). Einlass: 19.30 h
WeiterlesenTermine: Nach den Herbstferien…
… geht es weiter in Hambach und auch in den Gemeinden um Garzweiler. Nach den kreativen Herbstferien für Kinder und Jugendliche im Hambi Camp in Manheim, den Hausbesetzungen in leerstehenden Häusern der Dörfer am Hambacher Abgrund und der erfolgreichen Schienenblockade von Ende Gelände ist es wieder Zeit, zwei Einladungen von Michal Zobel und Eva Töller zu folgen: Am Sa, 10. November 12.00 h Dorf- und Waldspaziergang in Keyenberg im Garzweiler-Revier. Dort haben diejenigen, die sich nicht aus ihrer Heimat vertreiben lassen wollen, wieder Hoffnung geschöpft.Es geht in dieser Region um fünf Dörfer mit Jahrhunderte alter Tradition, deren Überlebenskampf noch nicht verloren ist, obwohl ihr Abriss bereits im Rahmenbetriebsplan für Garzweiler 2 politisch beschlossen ist. Die kath. Heilig Kreuz Kirche in Keyenberg, ein Kleinod, deren Geschichte bis ins frühe Mittelalter zurückreicht, ist noch nicht entwidmet. Helfen wir dem Bischof dem Druck von RWE zu widerstehen. Bilder von dem bewegenden Spaziergang am So, 14.10. in Keyenberg von Herbert Sauerwein aufgenommen, der am 10.10. mit seiner Ton.Bild.Doku unser Gast in Haus der ev. Kirche war. https://www.flickr.com/photos/153944211@N04/sets/72157674556500468 Am So, 11. November, 11.30 h Waldspaziergang in Hambach. Wer es noch nicht gesehen hat, sollte sich den Zustand des Waldes mit seinen Wunden nach der Räumungsaktion anschauen und sich selber ein Bild davon machen, was die zurückgekehrten Waldbeschützer tun. Aktuelle Infos wie immer unter http://naturfuehrung.com/hambacher-forst/ … geht es auch weiter gegen Tihange Am Fr, 16.11. ab 18.00 h laden die 3 Rosen ein zu ihrem 6. Energischen Kulturabend bei uns in Forst/Drimborn (Saal unter Auferstehungskirche, Am Kupferofen). Es gibt eine Atom-Krimi-Lesung mit Musik von Anika und Erich Limbach aus Lohmar und einem Bericht von Léo Tubbax aus Belgien zu den Betonschäden, die derzeit für den Stillstand von Tihange 2 und 3 sorgen. Info hier: 6. EnergischerKulturabend Am Fr, 23.11. findet in Brüssel die Gerichtsanhörung zur Klage der 90 Kommunen gegen die Rissereaktoren statt. Wer immer die Möglichkeit hat, sollte sich diesen Tag freinehmen, um bei der Verhandlung dabei zu sein. Wir organisieren günstige Hin- und Rückfahrten mit dem Zug (nähere Infos folgen). Bleibt uns gewogen, empört euch und verlasst die warme Stube auch mal im Herbst. Eurer 3 Rosen Team.
WeiterlesenEinmal durchatmen…
… ist sicher der Wunsch vieler, die sich in den letzten Wochen für die (Braun)Kohle-Wende eingesetzt haben. Dabei kann die eindrucksvolle Bild- und Ton-Dokumentation helfen, an der Herbert Sauerwein, ein Kölner Fotograf, fünf Jahre gearbeitet hat. “Das Rheinische Braunkohlerevier” am Mi, 10.10. um 18.00 Uhr im Haus der ev. Kirche, Frére Rogerstr. 8–10. Die Veranstalter (Initiative 3 Rosen, Greenpeace Aachen und das Bildungswerk der evang. Kirche) empfehlen: „Nach den dramatischen Ereignissen rund um Hambach, sollten wir uns die Zeit nehmen, um 80 Minuten zu schauen, zu hören, zu fühlen und zu verstehen, was die Auseinandersetzung um die rheinische Braunkohle so schwierig macht.“ In der anschließenden Diskussion wird Peter Singer, Mitglied im „Braunkohleausschuss“ der Bezirksregierung Köln, aus dem Innenleben dieses politischen Entscheidungsgremiums Informationen beisteuern. Eva Töller und Michael Zobel werden kommen, um mit uns darüber zu sprechen, wie Frieden im Wald einkehren kann. Der Eintritt ist frei.
WeiterlesenDie Sonne lacht(e)…
Die Sonne lachte … am letzten Freitag, weil das OVG in Münster einen Rodungsstopp verhängte, und zwar mit der entscheidenden Begründung, dass RWE nicht in der Lage war, dem Gericht nachvollziehbar zu beweisen, dass die Abholzung für die Sicherung Energieversorgung notwendig ist. OVG Rodungsstopp 2018 Dies ist ein Wendepunkt — zumindest in der juristischen und der politischen Auseinandersetzung. Dessen neue Blickrichtung eröffnet ungeahnte Perspektiven für den „gesellschaftlichen Diskurs“ im kommenden Winter. Die Kohlekommision hat jetzt auch den Druck der Zivilgesellschaft im Nacken — seit Samstag unübersehbar denn … die Sonne lachte … am Samstag, als 50.000 (!!!) Menschen im Wald und an der Bühne auf dem Acker ihren Erfolg feierten. Dass es möglich war, in nur drei Wochen die größte Demo für den Kohleausstieg auf die Beine zu stellen, ist ein Beweis dafür, wie sehr es im Lande brodelt. Wir konnten Polizist*Innen im T‑Shirt ein Lächeln zum Abschied schenken. Wenn sie noch gebraucht werden, dann um in der Zeit des Moratoriums diesen Wald und die Menschen, die ihn besuchen, vor den Rambos der RWE-Security zu schützen. Wir danken den Polizist*Innen, die schon vor einer Woche ihre Helme abgenommen haben. Hier noch mal der Link zum Video der taz-Reporterin Anett Selle https://twitter.com/anettselle/status/1046479774976233472 Die Sonne lachte … auch wieder am Sonntagnachmittag, als Michael Zobel & Eva Töller erneut 1.400 Menschen in den Wald führten. Entspannend, weil mit kooperativer und dezenter Polizei, und erschütternd angesichts der Waldautobahnen, mit denen während der Räumung dem alten Wald zu Leibe gerückt wurde. Mit Menschenkraft wurde unser 3 Rosen Protest-Kangoo mit der Lautsprecheranlage vom Kieswerk zur alten Auffahrt der A 4 an der Manheimer Bürge geschoben. Dorthin, wo es vor über 4 Jahren anfing mit den Waldführungen. Wir sangen mit Gerd Schinkel “Hambi bleibt”, die Hymne der Hambach- Bewegung, und sein neues Waldbeschützer Kinderlied. Texte (mit Akkorden) zum selbst Ausdrucken hier & HIER. Sehenswert das You-Tube Video von der dynamischen Live Version beim veregneten Sonntagsspaziergang vom 23.09.: Hambi Bleibt — LIVE … auch am Mittwoch, wird die Sonne scheinen, aber ab 18.00 h werden wir im Haus der ev. Kirche (großer Saal) sitzen und die eindrucksvolle Bild & Ton Dokumentation des Kölner Fotografen “Das Rheinische Braunkohlerevier” anschauen, und hinterher diskutieren, wie Frieden im geschundenen Wald einkehren kann. Die Sonne lacht .… immer wieder, wenn Hambach einen Schritt weiter ist, auf dem Weg ist zum Wackersdorf der Braunkohle zu werden. Und in diese Richtung haben wir am letzten Wochenende richtig Fahrt aufgenommen 🙂 Wir sehen uns, es ist Goldener Oktober in Hambach, Euer 3 Rosen Team
WeiterlesenGegen zwei …
… falsche Arten der Stromerzeugung müssen wir uns in der Euregio zur Wehr setzen. Wir sind unmittelbar betroffen von Tihange im Westen und Hambach im Osten. Der beginnende goldene Herbst bietet reichlich Möglichkeiten, dies öffentlich, kreativ und bestimmt zu tun – outdoor und indoor:
WeiterlesenRSK-Vorsitzender Wieland muss zurücktreten
+++ Mitglieder der Reaktorsicherheitskommission beruflich befangen +++ EDF-Framatome Erlangen/Lingen arbeitet für belgische AKWs +++ RSK-Chef verheddert sich beim Tihange/ Doel- Gutachten +++ Die folgenden Pressemitteilungen von Bürgerinitiativen, der IPPNW und dem NABU NRW zu den personellen Verbindungen zwischen RSK und Atomindustrie hat für erheblichen Medienrummel geführt. Zum Glück haben wir noch eine wachsame Presse und öffentlich-rechtliche Anstalten, die Verstrickungen im europäischen “Atomdorf” publiziert. Jenseits der berechtigten Zweifel an der fachlichen, wissenschaftichen Unabhängigkeit der Kommission lohnt es sich den umstrittenen Bericht zu lesen. Am besten mit kompetenter fachlicher Anleitung. Verständlich und ausführlich vom Umweltinstitut München: Vom Altmeister, Dr. Dieter Majer, der in seiner langen Dienstzeit im BMU noch seine Aufgabe “Schutz der Bevölkerung” ernst nahm. Und schließlich die Kritik des Leiters der baden-würtembergischen Atomaufsicht an Wielands Interpretation des RSK Berichtes hier als pdf zum Download: Brief Niehaus an Wieland Erste Pressemitteilung vom Mi, 18.07.2018 Der Vorsitzende der Reaktorsicherheitskommission (RSK), Rudolf Wieland, hat bestätigt, dass mehrere leitende Angestellte ausgerechnet des Atomkonzerns EDF-Framatome in Erlangen an der heftig umstrittenen Stellungnahme zur angeblichen “Sicherheit” der belgischen Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 im federführenden RSK-Ausschuss “Druckführende Komponenten und Werkstoffe” (DKW) mitgewirkt haben. Dennoch machte Wieland gestern Abend in den Aachener Nachrichten irreführende Angaben zum offensichtlichen Vorliegen einer beruflichen Befangenheit: Denn laut § 10 der RSK-Satzung sind Mitglieder, die “gegen Entgelt” bei einem zu untersuchenden Unternehmen “beschäftigt sind” und in der “zur Beratung anstehenden Angelegenheit einen unmittelbaren Vorteil oder Nachteil haben (können)”, bereits von der Beratungstätigkeit an sich auszuschließen und nicht erst von den Abstimmungen. Eine Befangenheit liegt hier eindeutig vor: Erstens, Framatome Erlangen modernisiert zur Zeit u. a. die Sicherheitsleittechnik von Doel 1 und 2. Zweitens, die Framatome-Tochter ANF im niedersächsischen Lingen liefert seit Jahren die Brennelemente für Doel 1, 2 und 3 sowie für Tihange 2. Ohne die Aufträge aus Belgien stünde die Framatome-Brennelementefabrik in Lingen wahrscheinlich vor dem Aus. Drittens ist EDF zudem Miteigentümerin mehrerer Reaktorblöcke in Belgien, darunter auch Tihange 2 und Doel 3. Anti-Atomkraft-Initiativen und die Ärzteorganisation IPPNW fordern deshalb nunmehr den Rücktritt von RSK-Chef Wieland, weil er diese Tatsachen der Öffentlichkeit bislang verschwiegen hat und auch jetzt nicht alle Karten auf den Tisch legt. Zudem fordern sie ein neues Gutachten von tatsächlich unabhängigen Wissenschaftlern, denn auch in der 16-köpfigen Gesamt-RSK sitzen drei aktuelle wie ehemalige Mitarbeiter von Framatome, bzw. dem früheren Eigentümer Areva. Aktive und langjährige Areva-/Framatome-Mitarbeiter in der RSK In besagtem RSK-Ausschuss sitzen konkret der EDF/Framatome-Standortleiter von Erlangen, Rainer Hardt, sowie die Erlangener Framatome-Mitarbeiterin Dr. Renate Kilian. Diese ist zudem Mitglied der 16-köpfigen Gesamt-RSK. Dort sitzen mit Uwe Stoll und Uwe Waas zwei weitere langjährige Mitarbeiter von Framatome bzw. der Vorgängerfirma Areva, welche die Atomstandorte Erlangen und Lingen bis zur Übernahme durch EDF Anfang 2018 betrieb. Stoll ist heute technisch-wissenschaftlicher Geschäftsführer der ebenfalls an der RSK und dem Gutachten beteiligten Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Stoll und Waas haben 2012 ein Gutachten für ihren damaligen Arbeitgeber Areva zu den Folgen von Fukushima verfasst, in dem sie die Reaktorkatastrophe herunterspielen und darin primär neue Geschäftsmöglichkeiten für Areva entdecken. Eine Folge ist z. B.
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