Der Abschlussbericht der „Kohlekommission“ wird oft kritisiert als zu zaghaft, um einen ausreichenden deutschen Beitrag zum Klimaschutz zu garantieren. Ja richtig! Es müsste schneller vorangehen als es der Kompromiss einer Kommission formuliert, die besetzt war mit Vertretern von Wirtschaftsverbänden über Gewerkschaften bis zu Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen. Aber: Für den Streit um die Braunkohle- Kraftwerke in unserer Region ist der Ausstiegspfad der Kommission von zentraler Bedeutung. Und eine gute Nachricht! Bis 2022 sollen im Rheinischen Revier 3.100 MW Kraftwerksleistung stillgelegt werden. Das hatte auch Armin Laschet im Jan. 2019 seitens der NRW- Landesregierung angeboten. Nimmt man dies ernst, so reduziert sich die jährliche Köhleförderung aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler II schon in den nächsten Jahren um etwa die Hälfte. Wenn danach die Leistung sukzessive weiter reduziert wird, werden noch 672 Mio.t bis 2038 benötigt. Bei einem Enddatum 2030, wie es die Scientists for Future für möglich halten, wäre es mindestens ein Viertel weniger. Entscheidend ist nicht wie lange es noch dauert, sondern wie schnell im jeweiligen Zeitfenster welche Kraftwerke abgeschaltet werden. Der Ansatz der DIW-Studie nach Abschaltung der ältsten und schlechtesten Kraftwerke die drei BoA-Blöcke bis 2030 voll weiterzubetreiben und dann erst langsam zu reduzieren, ist kein Naturgesetz. Ambitioniertere Pfade wären es Wert kalkuliert und in die Potitikberatung eingebracht zu werden. Wie viel Landfläche muss noch geopfert werden? Um an die Kohle ran zu kommen, wird z.B. in Hambach über 400 m tief gegraben. Damit die Ränder des großen Loches bei der Kohlegewinnung stabil bleiben, ist ein Böschungswinkel von 1:3 erforderlich (max. 33% Gefälle bzw. knapp 20° Neigung) . So steht es im vom Bergamt genehmigten RWE-Rahmenbetriebsplan. Auf dieser Basis haben die Studien von BUND NRW und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ermittelt, was förderbar ist — und zwar ohne weitere ohne weitere Rodungen und Zwangsumsiedlungen. (Ein Auszug mit den entscheidenden Fakten aus dem DIW-Gutachten siehe unten) Die Antwort ist klar: Alle Dörfer können bleiben und der Wald auch! RWE- Konzern praktiziert derzeit das genaue Gegenteil. Ohne jede Not nähern sich die gigantischen Bagger mit erhöhter Geschwindigkeit dem Wald und auch den bedrohten Dörfern. Seit September 2018 schaufeln zwei Großbagger auf der obersten Sohle Tag für Tag rund eine halbe Million (!) Kubikmeter weg. Als erstes immer wertvollen Waldboden und fruchtbare Lößerde. Fakten schaffen heißt die Devise. Luftbild im Sep. 2018 (Zeitpunkt der Räumung der Baumhäuser). Seither ist die Tagebaukante auf der Morschenicher Seite z.T. nur noch 130m vom Wald entfernt. (gelber Kreis).Auf der Manheimerseite droht in Kürze, dass bis an die Wurzeln der Bäume gebaggert wird (roter Kreis). Bildquelle: Thomas Krämerkämper, BUND NRW Und was macht “die Politik”? Wir haben eine Bundesregierung, die mit einem Klimaschutz-Gesetz, das seinen Namen verdient, nicht voran kommt und eine Landesregierung, die keine Anstalten macht, die Fakten der Kohlekommission in eine neue Leitentscheidung für die Reviere umzusetzen. Dies gibt dem Konzern die Rückendeckung weiterzumachen, als wäre nichts gewesen. Da gibt es nur eins: Der Protest muss in diesem Jahr wieder richtig laut werden. Auszug aus der Studie des Dt. Inst. für Wirtschaftsforschung, Berlin „Die Braunkohleförderung
WeiterlesenRote Linie und die Zukunft
Im Mai war der Hambacher Waldspaziergang der 50. in einer unglaublichen David gegen Goliath-Geschichte. Er war gleichzeitig die fünfte „Rote Linie“, um den rasanten Vormarsch der RWE Bagger zu stoppen. Bilder des Kölner Fotografen Herbert Sauerwein von dieser friedvollen, aber bestimmten Aktion — unterlegt Liedern von Kurt & Josie (z.T. mit Bärbel an der Geige) – gibt es in diesem Video: „Die Rote Linie“, so heißt auch der bewegende Dokumentarfilm über alles, was über den Widerstand im Rheinischen Revier in die Geschichtsbücher zu schreiben wäre. Diesen Film muss man gesehen haben! Über 4 Jahre hat die großartige Regisseurin, Karin de Miguel Wessendorf, mit ihrem Team Menschen begleitet, die sich mit langem Atem gegen RWE zur Wehr setzen. Ab Do, 06.06. läuft er in der dritten Woche im Apollo. Täglich um 18.00 h. Infos und Tickets unter: http://www.apollo-aachen.de/?page_id=5900 Hingehen ist gut für das Herz und den Mut weiterzumachen. Denn der Konzern gebärdet sich derzeit wie ein verwundetes Raubtier. Wir dürfen keine Ruhe geben. Aachen im Zentrum der europäischen Klimaschutzbewegung! … für das Fronleichnams- Wochenende bahnt sich Großes an. SAVE THE DATES! „Fridays for Future“ aus 16 Ländern Europas, und die (Grand)Parents, Scientists & Co. rufen auf: Fr, 21. Juni zentraler Klimastreik in Aachen . Wir werden die größte Demo erleben, die Aachen je gesehen hat. Und der Tivoli wird mal wieder umjubelt sein! Und Harald Lesch wird auch dabei sein. Bitte packt mit an, um tausende tolle junge Menschen unterzubringen und zu versorgen. Bettenbörse und weitere Infos: https://ac2106.fridaysforfuture.de/ Am, Sa, 22. Juni geht es um die bedrohten Dörfer am Tagebaurand von Garzweiler II.Unter dem Motto: “Platz nehmen gegen Kohle!” werden wir uns mit tausenden Menschen schützend vor die Dörfer setzen. Die Farbe des Tages ist gelb, also bringt gelbe Kleidung und Sitzgelegenheiten mit! Dazu werden auch BUND, Greenpeace, campact, Naturfreunde bundesweit mobilsieren. Mobi Video unter https://www.alle-doerfer-bleiben.de/: oder hier auf YouTube Und auch die Aktiven von “Ende Gelände” haben an diesem verlängerten Wochenende zivile und ungehorsame Aktionen an anderer Stelle in Vorbereitung. https://www.ende-gelaende.org/de/aktion/
WeiterlesenDer Mai ist da!
Die zweite Maiwoche war angefüllt mit vielen Veranstaltungen: Ein fulimanter Start des Aachener Radentscheids mit einer tollen kurzweiligen Veranstaltung auf dem Markt, 1.200 Menschen bei der Roten Linie und dem 5‑jährigen Jubiläum in Hambach und zeitgleich 20.000 Teilnehmer bei großen “Right(s) Now” Demo in Brüssel mit einem großen Kimaschutzblock. Hierbei war erstmalig auch die Forderung nach Abschaltung von Tihange und Doel deutlich sichtbar bei einer Großaktion der ökosozialen Bewegung “Hart boven hard” (Mit Herz gegen die Härte). Aus dem nicht belgischen Teil des trinationalen Bündnisses waren vor allem Süd-Limburger und aus Aachen die IPPNW Mediziner und die 3 Rosen vertreten. Dies ließe sich alles mit vielen schönen Fotos dokumentieren. Es drängt aber, einen Blick auf das nächste Wochenende zu werfen. Am Sa, 18. Mai droht eine weitere Kirchenzerstörung nach RWE Plan zu verlaufen. Das Dorf Manheim (östlich vom Wald) ist in den letzten Monaten bereits weitgehend platt gemacht worden https://3rosen.eu/rwe-zerstoert-weiter/. An diesem Tag soll nun auch die Kirche vom Kölner Bischof entwidmet werden. Damit wäre der Weg für den Konzern frei, noch in diesem Sommer die Abrissbirne loszuschicken und ein ähnliches Inferno wie beim Immerather Dom im letzten Jahr anzurichten. Das können wir nicht einfach als den Lauf der Dinge hinnehmen. Wir rufen alle auf, ob Christen oder nicht, beteiligt euch am “Stillen Protest” vor der Kirche: ab 14 Uhr: Demonstrationszug von Bahnhof Buir nach Manheim, Fridays-for-Future Köln (FB-Event: https://www.facebook.com/events/452509382184669/ ) Ab 16 Uhr in Manheim: Stiller Protest gegen die Entwidmung der Kirche. Die Aktion wird von unterschiedlichen Gruppen unterstützt (Fridays for Future Köln, Alle Dörfer bleiben, Verheizte Heimat, Extinction Rebellion DN, KlimaAktion Köln, burnOUT). Sie versteht sich als Gesprächsanregung innerhalb und mit der katholischen Kirche. Durch unterschiedliche Aktionsformen (u.a. Beten, Die-In oder das Zukleben von Mündern) soll in Verbindung mit großen Transparenten, auf denen die 10 Thesen zum Klimaschutz der deutschen Bischöfe stehen, endlich erreicht werden, dass die Kirche ihre selbst gesteckten Ziele auch in konkretes Handeln überführt. Weitere Infos: http://verheizte-heimat.de/2019/05/13/entwidmung-der-pfarrkirche-manheim-am-18–5‑pressemitteilung-hintergruende-und-konzept-des-stillen-protestes/ ANREISE: Die 3 Rosen haben noch PKW Plätze frei. Abfahrt: 14.30 Uhr an der Geschäftsstelle (Drei Rosenstr. 30) Anmeldung: ahrisseac@gmx.de oder unter: 0172- 88 75 901 Eine Zerstörung wie beim Immerather Dom, die vielen noch wie eine brutale öffentliche Hinrichtung im Gedächtnis ist, darf sich nicht wiederholen. Stoßgebet eines unorganisierten Christen: Lieber Gott, schicke deinen heiligen Geist in die Kirche von Manheim. Einen Geistesblitz in das Herz des Bischofs, wie er die Zerstörung deines Gotteshauses noch verhindern kann. Vielleicht sagt er dann folgende Sätze: „Oh Herr, wir haben diese Kirche in deinem Namen und dem deiner Heiligen geweiht. … St. Albanus und St. Leonhardus haben mit dir gesprochen, wie ich gerade erfuhr. … (Er hält seine Hand ans Ohr, um besser zu verstehen) … Und die Staatsanwaltschaft des jüngsten Gerichts hat sich eindeutig geäußert, dass sie die Inquisition einschalten wird ?…. Das würde auch mich betreffen ?! … Liebe Gemeindemitglieder, … mir ist von oben strikt untersagt worden, diese Kirche zu entwidmen … bis der neue Besitzer den eindeutigen Nachweis erbringt, dass der Abriss dieses Gotteshauses, angesichts des Kohlekompromisses für die Stromversorgung
WeiterlesenRWE zerstört weiter
Beim letzten Waldspaziergang am 17.03. wurden wir Augenzeuge des Abriss-Infernos, das RWE in Manheim derzeit anrichtet — in dem Dorf westlich des Waldes, weit weg von der Tagebaukante. Aber auch den selber Wald lässt der Konzern trotz Rodungsstop nicht in Ruhe. Ein Bericht von Michael Zobel, der Anfang der Woche vor Ort war: “Nach einer Führung im Hambacher Wald mit einer Schulklasse aus Düren am Montag, 25. März 2019 und den dortigen “Live”-Erlebnissen muss ich folgende Zeilen loswerden: Januar 2019: Die Kohlekommission der Bundesregierung hat verkündet, ein Erhalt des Hambacher Waldes sei “wünschenswert”. « Anm. der 3 Rosen: Kurze Zeit danach stellt das Dt. Institut für Witschaftsforschung (DIW) seine Studie vor, die nachweist, dass auf Basis des Berichtes der “Kohlekommision” sowohl der Hamabacher Wald als auch die Dörfer an den Tagebauen in Ost und West nicht dem Bagger weichen müssen. Mehr dazu bei unserer Veranstaltung am Mi, 3.4. im Haus der ev. Kirche.» “Februar: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verkündete eine Zusage von RWE, bis 2020 keine Rodungsarbeiten im Hambacher Forst durchzuführen. März: Was passiert in der Realität? Der Konzern RWE zeigt sein wahres Gesicht. Stück für Stück wird der Hambacher Wald zerstört. So wie heute, am 25. März 2019. Unter fadenscheinigen Begründungen, unter massivem Polizeischutz, mit der Unterstützung von Kommunal- und Landespolitik werden weiter Zufahrtswege ausgebaut, Bäume gefällt, Schneisen geschlagen, der Boden in diesem einzigartigen Wald massiv verdichtet und geschädigt. Irreversible Schäden werden angerichtet, die Verwaltung, die Politik und die Polizei machen sich zu Handlangern eines Konzerns, der das Symbol Hambacher Wald unter allen Umständen endgültig vernichten will. Das Alles geschieht, wo eine Phase der Ruhe, der Besinnung und zukunftsweisender Gespräche angebracht wäre. Herr Ministerpräsident Laschet, Herr Innenminister Reul, ich fordere Sie auf, machen Sie der fortschreitenden Vernichtung des Hambacher Waldes ein sofortiges Ende. Helfen Sie mit, nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen, sorgen Sie mit all Ihrem Einfluss für eine Befriedung dieses dramatischen gesamtgesellschaftlichen Konfliktes. Machen Sie sich nicht weiter zu Handlangern eines Konzerns, der die Zeichen der Zeit völlig verschlafen hat. Ein Konzern, der weiter gegen jede Vernunft täglich Natur, Dörfer, Kulturschätze und wertvollste landwirtschaftliche Flächen vernichtet und Menschen aus Ihrer angestammten Heimat vertreibt. Kein Baum darf mehr fallen! Wald UND alle Dörfer bleiben!”
WeiterlesenRaus in den Frühling
Samstag, 23.03.: Sternmarsch der Dörfer im Garzweiler Revier Man erinnere sich: Im letzte Jahr strahlte Anfang Oktober noch die Spätsommersonne 50.000 Menschen an, die sich zur großen Demo am Hambacher Tagebaurand versammelten. Am kommenden Samstag leuchtet die große Energiespenderin auf das Garzweiler Revier und die dort bedrohten Dörfer, denen die RWE- Bagger immer näher rücken. Die große Aufmerksamkeit, die der Schutz des Waldes im ganzen Land und international erfahren hat, hat auch den Menschend neuen Mut gegeben, die sich nicht zur Umsiedlung aus ihrer Heimat zwingen lassen wollen. Die lokalen Anwohner-Initiativen erhoffen sich ganz viel solidarische Unterstützung beim Sternmarsch am kommenden Samstag. Und die Sonne ist wieder mit dabei und beschert uns mit wunderschönem Frühlingswetter! In 8 Sternenschweifen geht es aus verschiedenen Orten zu Fuß und auf dem Rad nach Keyenberg. Alle Anreise Infos unter: https://www.alle-doerfer-bleiben.de Die Grünen organisieren ab Aachen (13.15 h Hbf) Busse zum Sternmarsch. Anmeldung (bis. 21.03.) unter: https://www.oliver-krischer.eu/busanmeldung/ Einige von uns 3 Rosen wollen mit der Bahn und Rad nach Erkelenz fahren (Abfahrt: 13.37 h AC Hbf — Ankunft 14.13 h). Seid rechtzeitig im Hbf, dann können günstige 5er Tickets kaufen.Wer ohne Radmitnahme reist, nutzt diese Regionalbahn bis Wickrath (2 Stationen weiter). Ab Wickrath Markt (350 m vom Bf) fahren euch Shuttlebusse nach Wanlo. Von dort geht der kürzeste Fußmarsch (1,6 km) los. Letzte Möglichkeit, um noch rechtzeitig den Start des Radlerschweifs zu erreichen: AC 14.13 h (RE) — Erkelenz Ankunft 14.53 h. Rückfahrt mit dem Rad: Keyenberg — Erkelenz (direkt ca. 8 km). Ab Erk. Bf. fahren Züge nach AC jeweils um xx.37 h bzw. xx.02 hFür Fußgänger werden zur Heimreise Shuttlebusse nach Wickrath fahren. Außerdem könnt ihr evt. an den Parkplätzen PKW- Fahrern helfen, ihre Spritausnutzung zu verbessern 😉 Kommt zu hauf. Unsere Unterstützung wird gebraucht!
WeiterlesenFreitags für die Zukunft lernen
Ein Aufruf an die jungen Menschen, die mit Greta bei den „Fridays for Future“ streiken. Ihr jungen Leute seid großartig und jeder Schulstreiktag der letzten Monate war ein gewonnener Tag für uns alle. Ein Weckruf für alle Generationen. Am Freitag gingen wir am Elisenbrunnen durch Menge, um Flyer zu unserer Veranstaltung „Alle Dörfer bleiben und der Wald auch“ zu verteilen. Dabei fiel uns auf: Auch manche Lehrer*innen haben verstanden, was Not tut. Sie waren mit ganzen Klassen zur Demo gekommen. Vor einer Woche erhielten wir die Anfrage einer Aachener Schule. Im Rahmen einer Projektwoche sollten Schüler uns befragen dürfen zum Thema: Was macht eigentlich eine Bürgerinitiative? Machen wir gerne. Aber da geht noch viel mehr. Eine Idee, die Schule machen könnte Liebe Schüler*innen, stellt euch vor: Jeder Freitag ist ein Projekttag. In jedem Fach. Aber immer zu dem einen Thema: Eure Zukunft. Und an jedem letzten Freitag im Monat tragt ihr dann eure Ideen und Erkenntnisse nach draußen in die Welt. Auf den Elisenbrunnen, durch die Stadt. Auch in die Medien. Für eure Lehrer kann das hart werden. Denn auf viele eurer drängenden Fragen werden sie keine Antwort wissen. Aber wenn sie nicht gar zu verknöcherte Pauker sind, können Sie euch helfen, selbst nach Antworten zu suchen. Ihr habt verstanden, dass die Klimakrise etwas mit dem riesigen Energiehunger unserer Wirtschaftsweise zu tun hat. Ihr wollt ein Ende des Palavers, es soll was getan werden. Aber was genau? Und wer? Im Großen und im Kleinen? Das kann man naturgemäß nicht bei einer Demo diskutieren. Ihr habt erkannt und laut gesagt, dass jetzt was passieren muss. Tragt euer Thema in die Schulen. Holt euch unabhängige Experten in die Klassen. Fühlt ihnen auf den Zahn. Lernt zu verstehen, was kompliziert und was einfach ist. Werdet selbst zu Profis. Ein paar Beispiele für den Weg dahin: Fragt eure Eltern „Wie viel Strom verbrauchen wir eigentlich? Wieviel Energie für Heizung und Warmwasser?“ Recherchiert: Ist das viel oder wenig? Ist das zukunftsfähig? Kann man da was ändern? Woher kommt der Strom? Ist der echt öko? Und: „Unser Auto, wieviel CO2 bläst das zum Auspuff raus?“ Gibt es eine Alternative? Im Alltag, beim nächsten Familienurlaub? Oder: Wieviel Energie frisst unser Essen? Und schon seid ihr mittendrin in dem, was jede/r selbst beeinflussen kann. Tragt das zusammen im Schulprojekt. Und bald seid ihr schlauer als der Porschefahrer Christian Lindner und seine „Profis“, denen man alles überlassen soll. Raus aus der Schule Fordert von eurer Schule: Wir wollen Exkursionen machen! Wir wollen die Produktion vom E.go in Rothe Erde besuchen. Wir wollen mit dem Waldführer Michael Zobel zur Sophienhöhe gehen und den Hambacher Tagebau aus der Nähe sehen. Wir wollen das Besucher-Windkraftwerk in Orsbach besteigen. Und, und, und… „Nicht für die Schule wollen wir lernen– sondern für unser Leben.“ Mit dieser Parole haben wir in unserer Schulzeit für eine neue Art von Bildung gestritten. Wer sind wir? Eine Oma und ein Opa, die für die Zukunft ihrer drei Enkelinnen kämpfen. Wir sind Großeltern, die ihre Hoffnungen und Überzeugungen in unseren jungen Jahren — am Anfang der Umweltbewegung — gewonnen haben. Wir wollen diese nicht im bequemen Alltag begraben, die unserer
WeiterlesenAktiv werden — egal wie
Fridays for future everywhere Am Freitag, 15. März werden in über 80 Ländern weltweit junge Menschen auf die Straßen gehen und ihre Zukunft einfordern. In der Liste der über 150 deutschen Städten, in denen der Schulstreik fürs Klima ausgerufen wird, steht AACHEN natürlich ganz oben: 10.00 Uhr am Elisenbrunnen. Willkommen sind auch Eltern und Großeltern, die ihre (Enkel)Kinder unterstützen wollen. Aber auch zu Hause kann jede/r aktiv werden. Klickt z.B. einfach mal auf: Energiewende geht nicht ohne Verkehrswende. Klimaschutz in Aachen? Ein Desaster gegen das am Aschermittwoch 200 Menschen vor der Sitzung des Stadtrates demonstrierten. https://www.aachen.greenpeace.de/artikel/mehr-klimaschutz-aachen Vor allem die jahrelange Untätigkeit von Politik und Verwaltung bei Umsetzung im Verkehrsbereich hat erschreckende Folgen: Statt angestrebter 40% Senkung der CO2-Emissionen gegenüber 1990 tatsächlich 18% (!) Anstieg. Ein kleiner Lichtblick: Es läuft mittlerweile die Planung von Radvorrangrouten von Eilendorf und Brand in die Innenstadt. Aber der erste Bauabschnitt in der oberen Lothringerstraße droht schon zu einem Fehlstart zu werden. Der Vorschlag der Verwaltung wurde bei der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte am 6.2.2019 in der Bürgerfragestunde heftig kritisiert. Verschiedene Radinitiativen stellen ihre „Bürgervariante“, am Do., 14. März um 19.00 h direkt vor Ort im „Kulturraum Raststätte“, Lothringerstr. 23 vor. Infos zum Plan unter: http://www.kryger.de/ffBrand Radler! Fahrt hin, informiert euch und werdet aktiv. https://3rosen.eu/wp-content/uploads/2019/03/A5-Flyer.pdf Der Hambacher Waldspaziergang Nr. 200 Am So, 17. März, 11.30 Uhr, heißt es wieder “Wald statt Kohle” mit Eva Töller. Michael Zobel und Todde Kemmerich. Start diesmal in MANHEIM,Berrendorfer Straße. Sie zeigen das Inferno, das RWE hier und anderswo anrichtet. Diese RWE Einladung haben wir uns erlaubt etwas zu verfremden. Einfach auf den Pfeil im Bild klicken, dann läuft das Video ab. Am schönsten im Vollbildmodus 🙂 Helft den bedrohten Dörfern Sa, 23. März, ab 15.00 Uhr, Sternmarsch der Dörfer im Garzweiler Revier, ab 15.00 Uhr. Aus verschiedenen Orten zu Fuß und auf dem Rad nach Keyenberg. Alle Infos unter: https://www.alle-doerfer-bleiben.de Die Grünen organisieren Busse zum Sternmarsch. Anmeldung (bis. 21.03.) unter: https://www.oliver-krischer.eu/busanmeldung/ Mi, 03. April. 18–21 Uhr, „Alle Dörfer bleiben – und der Wald auch“, im Haus der ev. Kirche, Aachen. Große, prominent besetzte Informations-Veranstaltung zu den Konsequenzen aus der Kohlekommission für das Rheinische Revier. Organisiert von den 3 Rosen mit Unterstützung der Otrsgruppen von Greenpeace, BUND und NABU, dem Solarenergie Förderverein und dem Ev. Bildungswerk. (Nähere Infos auf unserer Website)
WeiterlesenUrenco kippt Urananreicherungslimit — neue Atomspirale droht !
Vorbemerkung: Das Rechercheteam der Bürgerinitiativen im Umfeld der nordwestdeutschen Atomfabriken hat Ungeheuerliches ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Im Folgenden dokumentieren wir die Pressemitteilung vom 5.3.2019: — RWE, EON und Bundesregierung billigen Ausbau des Atomsektors — Wettlauf in den USA um zivil-militärische Atom-Renaissance — Uran-Firma in Jülich an Entwicklung und Bau beteiligt? Der deutsch-niederländisch-britische Urananreicherer Urenco hat angekündigt, in der firmeneigenen Urananreicherungsanlage in New Mexico/USA Kapazitäten für eine Vervierfachung des bisherigen Urananreicherungsgrads für Brennelemente aufzubauen. Zukünftig soll Uran 235 statt bislang maximal auf 5% auf bis zu 19,75% angereichert werden. Für die Entwicklung der entsprechenden Zentrifugen würde die zentrale Urenco-Techniktochter ETC neben dem Forschungszentrum in Jülich eingesetzt werden. Als mögliche Kunden führt Urenco “fortgeschrittene Reaktortypen” sowie Forschungsreaktoren an, aber auch die von Urenco geplanten eigenen U‑Batterie-Atomreaktoren. Konkretes Interesse an dem deutlich höher angereicherten Uran hat in den USA vor wenigen Wochen ausgerechnet das US-Verteidigungsministerium geäußert, das kleine mobile Reaktoren für “rapid response scenarios” bauen möchte. Mit der Ankündigung von Urenco setzen sich die deutschen Miteigentümer RWE und EON sowie die Aufsicht führende Bundesregierung klar für einen gefährlichen Ausbau des Atomsektors ein. Das neue Produkt “HALEU” (high assay low-enriched uranium) kommt extrem nahe an die 20%-Grenze bei der Urananreicherung. Darüber gilt Uran als hochangereichert und waffenfähig. Atompolitische Sicherheitsbarrieren werden durchbrochen “Der Urananreicherer Urenco, seine deutschen Miteigentümer RWE und EON sowie die Bundesregierung durchbrechen bei der Urananreicherung eine sicherheitspolitische Barriere – just zu einer Zeit, wo in den USA und in Europa eine neue atomare Aufrüstung droht. Öffentlich verkünden die Bundesregierung, aber auch RWE und EON, aus der Atomenergie aussteigen zu wollen, doch nun offenbart sich der Einstieg in eine völlig neue zivil-militärische Dimension der Urananreicherung. In den USA gibt es bereits jetzt einen Wettlauf auf dem HALEU-Sektor zwischen Urenco und dem US-Konkurrenten Centrus Energy um neue Kunden,” so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. “Urenco wird in den USA schon seit Jahren mit der Belieferung von Reaktoren in Zusammenhang gebracht, die Tritium für den Einsatz in Atomwaffen herstellen. Bislang galt die 5%-Grenze bei der Urananreicherung als Beleg für die rein zivile Nutzung – warum soll dies jetzt nicht mehr gelten? Wie kann die Bundesregierung einen derart dramatischen Kursschwenk bei Urenco billigen? Und welche Garantien gibt es, dass die neue 19,75%-Grenze in ein paar Jahren nicht auch gekippt wird, weil die Begehrlichkeiten zu groß werden? Die Gefahr der Proliferation schätze ich aus friedenspolitischer Sicht als sehr hoch ein,” so Dr. Angelika Claussen von der Ärzteorganisation und Friedensnobelpreisträgerin IPPNW. Zentrifugenfirma in Jülich und Urananreicherungsanlage Gronau beteiligt? “Auch die deutschen Standorte zur Urananreicherung und Zentrifugenherstellung werden direkt und indirekt von der Vervierfachung des Urananreicherungsgrads betroffen sein. In Jülich befindet sich bei ETC das technologische Zentrum der Zentrifugenherstellung für Urenco und die französische Partnerfirma Orano. Und von Urenco in Gronau angereichertes Uran kann in der US-Anreicherungsanlage in New Mexico dann womöglich zu HALEU weiter angereichert werden – hier werden viele der bisherigen Sicherheitsschranken durchbrochen,” ergänzte Kerstin Rudek von der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Hintergrund: Urenco Ltd. gehört zu je einem Drittel dem britischen und dem niederländischen Staat. Das deutsche Drittel gehört zu gleichen Teilen RWE und EON. Die Bundesregierung beaufsichtigt Urenco zusammen mit der britischen und niederländischen Regierung.
WeiterlesenKlimaschutz kommt nicht vor
Der Vorschlag der Kohlekommission ist zu mutlos, zu wenig, zu spät!
Was in der Kohlekommission ausgehandelt wurde, ist in Wahrheit das Gegenteil von einem So-schnell-wie-möglich: Es ist der höchste Bestandsschutz für Kohlekraftwerke, der gegen einen breiten gesellschaftlichen Widerstand möglich war. Das zeigte sich auch am Börsenwert der RWE-Aktie, die unmittelbar nach dem Kohle-Kompromiss Aufwind bekam…
sagt Anika Limbach.
Der Artikel ist auch in “der Freitag” erschienen und wurde uns freundlicherweise von Anika zur Verfügung gestellt.
Das Revier braucht Ruhe und Frieden…
…damit der Strukturwandel gestaltet werden kann. Die Befriedung der aufgeheizten Stimmungen in den Milieus der verschiedenen Gruppen von Betroffenen muss die Grundlage allen Handelns der politisch Verantwortlichen sein. Wie sollen die Menschen im Revier an die Zukunft glauben, oder besser noch: sie positiv mitgestalten, wenn die Gegenwart von Unsicherheit geprägt ist. Um den sozialen Frieden herzustellen, muss eine neue Leitentscheidung der Landesregierung her, die zweierlei sicherstellt: Keine Zwangsumsiedlungen mehr – Keine Rodungen – egal wo! Dass dies technisch möglich und finanziell machbar ist, zeigt u.a. die aktuelle Studie des DIW, deren Fazit wir im Anschluss dokumentieren. Langfassung unter: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.612236.de/diwkompakt_2019-131.pdf Es gibt eine Liste von über 120 NRW-Projekten für die Strukturentwicklung, die im Endbericht der Kohlekommission als Sofortmaßnahmen bis 2021 angekündigt werden. Wer so mutig ist, dies ernst zu nehmen, könnte auf die Idee kommen, dass ein Ruck durch das Revier gehen kann, der den Ausstieg aus der Kohle zum Aufbruch in eine Zukunft macht mit neuer Qualität beim guten Leben und gutem Arbeiten für alle. Viel entscheidender als das umstrittene Schlussdatum ist, dass jetzt ambitioniert begonnen wird. Mit klaren Zielen im Interesse von Mensch und Natur. Liste der Projektvorschläge Strukturentwicklung Nordrhein-Westfalen (Download: Rechtsklick, Ziel speichern unter) „Die Braunkohleförderung in den Tagebauen Garzweiler II und Hambach betrug im Jahr 2017 ungefähr 70 Millionen t. In den nächsten Jahren wird die Nachfrage aber deutlich zurückgehen. Gründe hierfür sind die Braunkohlesicherheitsbereitschaft, die zu einer Nachfragereduktion von 10 Millionen t führt, sowie zusätzliche Maßnahmen zur Erreichung des 40%- Klimaschutzziels. Die von der sogenannten „Kohlekommission“ empfohlene Stilllegung von älteren Blöcken mit einer Leistung von ungefähr 3 GW an den Standorten Niederaußem und Neurath führt ab dem Jahr 2022 zu einer jährlichen Einsparung von 23 Millionen t (…) Hierdurch halbiert sich der jährliche Bedarf für die Tagebaue Garzweiler II und Hambach spätestens ab dem Jahr 2022 (…). Für einen Weiterbetrieb des Kohlereviers bis zum Jahr 2035 werden somit insgesamt noch ungefähr 612 Millionen t Braunkohle benötigt. Erfolgt der Ausstieg erst 2038 würden 672 Millionen t Braunkohle benötigt (s. Abb. ). Die Ergebnisse zeigen, dass bei Verzicht auf Rodungen im Hambacher Wald und den Erhalt der Dörfer Morschenich und Manheim noch 477 Millionen t Braunkohle im Tagebau Hambach förderbar sind. Im Tagebau Garzweiler II verbleiben bei Erhalt der Dörfer Keyenberg, Kuckum, Berverath, Oberwestrich und Unterwestrich sowie des Eggerather Hofes und des Roitzerhof noch 338 Millionen t Kohle. Für das Gesamtsystem sind somit zum 1. Januar 2019 noch Kohlereserven von 815 Millionen t verfügbar. Dies überschreitet die bis 2035 oder 2038 noch benötigten Mengen deutlich und zeigt daher, dass sowohl der Hambacher Wald als auch die bedrohten Dörfer erhalten bleiben können. Dieser Überschuss ermöglicht den für Holzweiler gesetzlich festgelegten und in den Berechnungen angenommenen Mindestabstand von 400 m zu allen bewohnten Gebäuden noch zu erhöhen.“ „Der von der Kohlekommission getroffene Kompromiss ist ein wichtiger Schritt in der fortlaufenden Energiewende. Er stellt hierbei einen wichtigen Einstieg in einen noch Jahre dauernden Ausstiegsprozess dar, der jetzt entsprechend von der Bundesregierung durch ein Kohleausstiegsgesetz umgesetzt werden muss (…) Frühere Analysen zeigen, dass neben den bedrohten Dörfern in NRW auch in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier
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