Im Zuge der Beratungen zum Ausstiegsgesetz für die Kohleverstromung hatte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) im Frühjahr 2019 mehrere Gutachten in Auftrag gegeben. Eines davon blieb ein Jahr lang unter Verschluss und stand auch den Parlamentariern nicht für die Beratung des Gesetzes zur Verfügung.
WeiterlesenNeue Leitentscheidung zur Rheinischen Braunkohle
Das Kohleausstiegs(verzögerungs)Gesetz ist auf Bundesebene beschlossen. Und nun hat Landesregierung NRW — nach dem im Rheinischen Revier üblichen Prozedere — die Aufgabe, mit einer neuen Leitentscheidung die Eckpfosten und Leitplanken für die drei Tagebaue in den nächsten knapp 20 Jahren zu setzen.
WeiterlesenUVP zum neuen Zwischenlager in Tihange
Am 03.06.2020 haben wir die Landesregierungen von NRW und RLP aufgefordert unsere Fakten zu prüfen und offiziell Einspruch bei der Belgischen Regierung und den Aufsichtsbehörden einzulegen. Hier kommt ein Update zu den ersten Reaktionen.
WeiterlesenDer Wald in der Wüste — 2. Akt
Schon im Frühjahr hatten die “Buirer für Buir” eine Recherche veröffentlicht, die deutlich machte, dass der Rest des Hambi nicht unter Wasserentzug an der nördlichen Tagebaukante leidet. Im Süden aber droht durch die Kiesgruben der Wald tatsächlich zur Insel in einer Sand- und Kieswüste zu werden.
WeiterlesenAbriss der Lebensader in Garzweiler
Es gibt genug Gründe und Motive aufzustehen, um das zu tun, was man könnte, sollte oder gar müsste, um zu retten, was bleiben soll in dieser Welt … und was machen wir? In der vorletzten Woche haben uns Menschen geholfen, um 6 große gelbe Xe aus Hambi- Holz zu fertigen — mit den Namen der Dörfer, die für ihre Rettung kämpfen. Bei der letzten Gelegenheit über die L 277 zu gehen, wurden sie am Sonntag 19.07. über die 3 km Landstraße getragen, und von uns anschließend dem Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ zur weiteren Verwendung zu übergeben. Eine dramatische Woche In der Woche danach ist zu viel passiert, um es hierzu zu erzählen. Presseinfo Verheizte Heimat: Bewegende Berichte Aber es lohnt sich den Bericht der Fotografin und Journalistin Barbara Schnell in der FR zu lesen — vom Tag, als der Abriss losging. Dank des zivilen Ungehorsams vieler junger Leute hat es tagelang gedauert, bis die Firma Lücker aus Viersen (bekannt aus der Zerstörung von Immerath und seinem „Dom“) mit ihren Baggern die Zerstörungsarbeit erledigt hatte. Unter Polizeischutz natürlich, der aber diesmal weitgehend friedlich war. Wegen der Zerstörung der Straße quält sich nun der Pendler- und Schwerlastverkehr durch die engen Dorfstraßen – Psychoterror Marke RWE (s. nebenstehenden Leserbrief aus Holzweiler) Die Mahnwache in Lützerath Doch es gibt Hoffnung. Es ist etwas ganz Neues entstanden in der Bewegung: Diesmal hatten die unermüdlichen christlichen Streiter von „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ die Initiative übernommen. Schon in der Nacht bis zum Beginn des Asphaltabrisses hatten sie vor Ort ausgeharrt und bei einer Mahnwache Menschen aller Generationen um sich versammelt. An neuem Ort ist diese Mahnwache inzwischen zu einer Institution geworden. Am Ende der Abrissstrecke am Wendehammer bei Lützerath ist eine Dauermahnwache entstanden, die rund um die Uhr besetzt ist. Am Sonntag waren Moni und ich zum dort zu einem Gottesdienst, der die Geschichte der Emmausjünger ermutigend neu erzählte. Es gab danach — wie schon an den Tagen zuvor — leckeres veganes Essen von Menschen aus Berverath. Unsere gelben Xe stehen jetzt auch dort. Video einfügen Die Mahnwache soll weiterlaufen, solange Menschen bereit sind, vor Ort zu zeigen, dass der Widerstand gegen den Wahnsinn diese Anlaufstelle braucht. Bitte, ruft das Info-Telefon unter 0152- 0133 90 91 an und fragt nach, welche Hilfe ihr geben könnt! Am kommenden Sonntag (02.08.) wird es um 19.00 h wieder eine Andacht geben. Danach gibt es die Gelegenheit, den Liedermacher und Chronisten Gerd Schinkel mal ich nicht nur als Demobegleitprogramm, sondern mit einem Live-Konzert bis in die Dämmerung zu erleben. (Die Zufahrt zu diesem Weiler ist vom Kreuz Jackerath aus Süden über die L 277 nach wie vor frei.) Nach der roten bleibt die grüne Linie! Die „rote Linie“, zu der die Dorfbewohner die jetzige Abrissstrecke erklärt hatten, existiert nicht mehr. Doch: Die „Grüne Linie“ steht noch! Denn die L 277 wurde noch in den frühen 2000er Jahren zu einer Allee erweitert – und das mit Landesmitteln gefördert! Die Bäume stehen noch – und es sind mehrere hundert im derzeit umkämpften Abschnitt. Menschen können Bäume umarmen
WeiterlesenPhotoPräsentation von Herbert Sauerwein
Hier die neuste Überblend-AV vom Dorfspaziergang Lützerath-Keyenberg vom 05-07-2020. Herbert Sauerwein Fotograf Neusser Straße 239 50733 Köln
WeiterlesenDrei Rosen Oase am Hambi
Wir befinden uns im Jahre 2020 n.Chr. Das ganze Hambacher Land ist von RWE besetzt… das ganze Land? Nein! Ein von unbeugsamen Bäumen bevölkerter Wald hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für den Stieleichen-Hainbuchen-Maiglöckchen-Wald. Am Rand des Waldes sind ein paar fleißige Baumfreunde dabei, eine 3 Rosen Hambi Oase zu errichten. Hier gibt es einen Pavillon, an dem wir viele nützliche Informationen aushängen werden. Sie zeigen, dass die landläufige Meinung, dass der Wald gerettet sei, angesichts der RWE-Planung dringend korrigiert werden muss. Auf einer gerodeten Fläche an der Tagebaukante zeigt ein Waldlehrpfad der besonderen Art das Martyrium der Bäume auf einem Kreuzweg mit 10 Stationen. Aber es gibt auch Hoffnung auf der Rodungsfläche von 2017: Mehr als ein Dutzend neuer Baumarten, die weder Stieleiche noch Hainbuche sind, können entdeckt werden. Der widerständige Wald ließ Samen keimen, die der Wind, die Vögel und die Waldtiere zur Hambi Oase gebracht hatten. Die feierliche Eröffnung ist während dem nächsten Waldspaziergang am So, 16. Aug.2020 geplant. Als kleiner Vorgeschmack hier unseren Katalog zum Kreuzweg des Waldlehrpfades. Am Mi, 12. August, ab 10 Uhr wollen wir vor Ort dieses Projekt fertigstellen. Helfende Hände sind herzlich willkommen! Vorher werden an verschiedenen Nachmittagsterminen die vorbereitenden Arbeiten an Stelltafeln, Baumschildern etc. in den 3 Rosen Gärten in Aachen erfolgen. Zum Mitmachen einfach ein Mail an post@3rosen.eu schicken. Danke für die Unterstützung. Dies ist ein friedliches, aber bestimmtes Projekt des 3 Rosen Vereins zur Information über die Natur und ihre Widerstandskraft. Der Pavillon und die anderen Infotafeln sind unser Eigentum. Wir glauben daran, dass sie nicht zerstört werden.
WeiterlesenKohleausstieg: Besser nicht im Zeitplan bleiben
Dieser Artikel unserer Freundin Anika Limbach ist erschienen im Freitag: https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/besser-nicht-im-zeitplan-bleiben Für einen schnellen Kohleausstieg ist die Chance derzeit groß wie nie. Vereiteln aber könnte sie das Kohleausstiegsgesetz Anika Limbach | Ausgabe 25/2020 Umweltverbände forderten vor zwei Jahren eine Halbierung der Kohlekraftwerke bis 2020, anders seien weder das Klimaziel 2020 noch die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Dann ließen sie sich auf langwierige Verhandlungen in der von der Bundesregierung eingesetzten Kohlekommission ein und stimmten – „mit Bauchschmerzen“ – letztendlich einem Kompromiss zu. Die Kommission einigte sich auf einen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038. Das Klimaziel und die Umsetzung des Pariser Abkommens schienen damit in weite Ferne zu rücken. Zwei Jahre können eine lange Zeit sein, denn inzwischen muss man sich nicht nur aus klimapolitischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen fragen, ob das Gesetz zum Kohleausstieg, das die Bundesregierung vor der Sommerpause im Bundestag verabschieden lassen will, eigentlich noch auf der Höhe der Zeit ist. Mitten im Jahr 2020 deutet alles darauf hin, dass das Klimaziel sogar übertroffen werden könnte. Um 40 Prozent sollte der deutsche CO₂-Ausstoß bis 2020 im Vergleich zu 1990 verringert werden. Gut 13 Jahre ist es her, dass dieses Ziel von der damaligen schwarz-roten Bundesregierung ausgegeben wurde. Man wollte damit auf der Weltklimakonferenz in Bali, bei der die Weichen für die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls gestellt wurden, glänzen. In den ersten drei Monaten des Jahres 2020 ist der Ökostromanteil hierzulande nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts auf über 50 Prozent gestiegen. Es ist das erste Mal, dass in Deutschland in einem Quartal insgesamt mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde als aus Energieträgern wie Kohle, Gas oder Atomkraft. Die Produktion von Kohlestrom ist im Vergleich zu 2018 in Deutschland um mehr als die Hälfte eingebrochen, eine Entwicklung, die bereits 2019 begann. In diesem Mai standen sieben von 15 RWE-Braunkohlemeilern vorübergehend still, und die restlichen hatten eine durchschnittliche Auslastung von nicht einmal 37 Prozent. Nicht mehr rentabel Dass Kohle zusehends aus dem Markt gedrängt wird, ist allerdings nicht der deutschen Klimapolitik zu verdanken, sondern beruht im Wesentlichen auf einem höheren CO₂-Preis in Kombination mit einem sinkenden Börsenstrompreis. Mit dem Verknappen der Emissionszertifikate durch die EU kostete es Ende August 2018 erstmalig über 20 Euro, die Atmosphäre mit einer Tonne CO₂ zu belasten. Damals unterblieb jedoch die lenkende Wirkung für den Kohlestrom, denn zur gleichen Zeit stieg auch der Börsenstrompreis. Dessen Talfahrt begann erst im vorigen Jahr, weil in Europa zunehmend Strom aus erneuerbaren Energien und Gas auf den Markt drängten. Seit April liegt der Strompreis im Schnitt sogar unterhalb des CO₂-Preises. Große Konzerne wie RWE haben sich allerdings Jahre im Voraus mit CO₂-Zerfikaten eingedeckt und verkaufen ihren Kohlestrom nicht an der Börse, sondern direkt an Großkunden, mit denen sie lange vorher gute Festpreise ausgehandelt haben. In der derzeitigen Situation maximieren sie ihren Gewinn, indem sie ihre Kohlemeiler herunterfahren und sich den Strom zu Dumpingpreisen an der Börse einkaufen. Der sinkende Stromverbrauch im Zuge der Corona-Krise hat einen verstärkenden Effekt, aber man sollte ihn nicht überschätzen.
WeiterlesenTIHANGE — erhebliche Sicherheitsbedenken für Zwischenlager — UVP gefordert
TIHANGE – Wir haben erhebliche Sicherheitsbedenken bezogen auf das Zwischenlager, welches auf dem Gelände des Rissereaktors errichtet werden soll. Der Bau dieses Lagers wurde bereits genehmigt, ohne die nach EU Recht notwendige grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
Wir fordern …
KEINERLEI Beteiligung an Atom-Müll-Endlager-Suche! Erst alle AKWs in Belgien abschalten!
Die belgische Atomindustrie führt zur Zeit eine fragwürdige “öffentliche Konsultation” auch zu einem möglich Atommüllendlager. Wir unterstützen den Aufruf von STOP TIHANGE Deutschland e.V. zur Kundgebung am 10.6.2020. Hier der Aufruf im Original: KEINERLEI Beteiligung an Atom-Müll-Endlager-Suche! Erst alle AKWs in Belgien abschalten! Propaganda der Atomkraftindustrie für ein Atom-Müll-Endlager in Belgien Seit Mitte April wird urplötzlich „Werbung für eine „Atommüllendlagerung – irgendwo in Belgien“ betrieben [1]. Dies geschieht auf der Webseite der in Belgien für Atommüllendlagerung zuständigen Firma ONDRAF/NIRAS, in den drei belgischen Amtssprachen (F/NL/D). Dabei wird eine — juristisch völlig unklare — „öffentliche Konsultation“ für die BürgerInnen Belgiens zum Thema angeboten – die aber auch nur bis zum 13. Juni dauern soll! Das ist etwas überraschend, weil bisher allseits davon ausgegangen wurde, dass das „belgische Endlager“ nicht in Belgien, sondern in Frankreich bei Bure/Lothringen liegen wird. Bis vor einigen Jahren war die Lösung der Atom-Mafia noch „einfacher“: Der ganze Atom-Müll wurde einfach ins Meer gekippt! Aber mit diesem Fehde-Handschuh „Endlagerung“ beginnt wohl eine weitere Front im Anti-Atomkampf in Belgien! Die letzte Zuspitzung waren die Versuche der inner-belgischen Atom-Lobby, ein weiteres Zwischenlager für verbrauchte Brennelemente im AKW-Tihange zu bauen, weil die dortigen Nass-Lager überquellen und sogar undicht (!) sind. Das trojanische Pferd der Endlagerung Solange die AKW-Produktion in einem Land NICHT ENDGÜLTIG beendet ist, werden wir uns NIEMALS an einer Diskussion über Endlagerung von Atommüll beteiligen. Das klingt etwas fundamentalistisch, aber eine frühere Teilnahme an der Diskussion würde in gewisser Weise den AKW-Weiterbetrieb legitimieren – und wir würden uns in den verschiedenen Orten wegen des „Ohne-mich-Prinzips“ möglicherweise spalten lassen! Jeder möge mal überlegen: Eigentlich wäre es doch ein MUSS gewesen, schon VOR Beginn jedweder AKW-Produktion auch die Frage der Endmülllagerung mit zu planen! Aber dann wäre natürlich niemals irgendein AKW in Betrieb gegangen! Aufruf zum Protest Wir rufen euch auf, mit uns gegen diese belgischen Pläne zu protestieren! Wir haben auch OB Philipp, Städteregionsrat Grüttemeier und NRW-Ministerpräsident Laschet eingeladen! (Zeitgleich mit uns protestieren auch andere Anti-Atom-Initativen unserer Region in deren Orten) Wir treffen uns in Aachen zur: Kundgebung am 10. Juni 2020, 18–19 Uhr, Elisenbrunnen, Aachen
Weiterlesen