Abriss der Lebensader in Garzweiler

Es gibt genug Gründe und Motive aufzuste­hen, um das zu tun, was man kön­nte, sollte oder gar müsste, um zu ret­ten, was bleiben soll in dieser Welt … und was machen wir?

In der vor­let­zten Woche haben uns Men­schen geholfen, um 6 große gelbe Xe aus Ham­bi- Holz zu fer­ti­gen — mit den Namen der Dör­fer, die für ihre Ret­tung kämpfen. Bei der let­zten Gele­gen­heit über die L 277 zu gehen, wur­den sie am Son­ntag 19.07. über die 3 km Land­straße getra­gen, und von uns anschließend dem Bünd­nis „Alle Dör­fer bleiben“ zur weit­eren Ver­wen­dung zu übergeben.

Eine dramatische Woche

Unser Trans­par­ent vom let­zten Jahr in Ham­bach muss jet­zt in Garzweil­er auf dem Wall wieder vor den Bag­gern zeigen, worum es geht.

In der Woche danach ist zu viel passiert, um es hierzu zu erzählen. Pres­se­in­fo Ver­heizte Heimat: Bewe­gende Berichte Aber es lohnt sich den Bericht der Fotografin und Jour­nal­istin Bar­bara Schnell in der FR  zu lesen — vom Tag, als der Abriss los­ging. Dank des zivilen Unge­hor­sams viel­er junger Leute hat es tage­lang gedauert, bis die Fir­ma Lück­er aus Viersen (bekan­nt aus der Zer­störung von Immerath und seinem „Dom“) mit ihren Bag­gern die Zer­störungsar­beit erledigt hat­te. Unter Polizeis­chutz natür­lich, der aber dies­mal weit­ge­hend friedlich war.

Wegen der Zer­störung der Straße quält sich nun der Pendler- und Schw­er­lastverkehr durch die engen Dorf­s­traßen – Psy­choter­ror Marke RWE (s. neben­ste­hen­den Leser­brief aus Holzweiler)

Die Mahnwache in Lützerath

Doch es gibt Hoff­nung. Es ist etwas ganz Neues ent­standen in der Bewe­gung: Dies­mal hat­ten die uner­müdlichen christlichen Stre­it­er von „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ die Ini­tia­tive über­nom­men. Schon in der Nacht bis zum Beginn des Asphaltabriss­es hat­ten sie vor Ort aus­ge­har­rt und bei ein­er Mah­nwache Men­schen aller Gen­er­a­tio­nen um sich versammelt.

An neuem Ort ist diese Mah­nwache inzwis­chen zu ein­er Insti­tu­tion gewor­den. Am Ende der Abrissstrecke am Wen­de­ham­mer bei Lützerath ist eine Dauer­mah­nwache ent­standen, die rund um die Uhr beset­zt ist.

Am Son­ntag waren Moni und ich zum dort zu einem Gottes­di­enst, der die Geschichte der Emmausjünger ermuti­gend neu erzählte. Es gab danach — wie schon an den Tagen zuvor — leck­eres veg­anes Essen von Men­schen aus Berverath.  Unsere gel­ben Xe ste­hen jet­zt auch dort. Video ein­fü­gen

Die Mah­nwache soll weit­er­laufen, solange Men­schen bere­it sind, vor Ort zu zeigen, dass der Wider­stand gegen den Wahnsinn diese Anlauf­stelle braucht.

  • Bitte, ruft das Info-Tele­fon unter 0152- 0133 90 91 an und fragt nach, welche Hil­fe ihr geben könnt!

Am kom­menden Son­ntag (02.08.) wird es um 19.00 h wieder eine Andacht geben. Danach gibt es die Gele­gen­heit, den Lie­der­ma­ch­er und Chro­nis­ten Gerd Schinkel mal ich nicht nur als Demobe­gleit­pro­gramm, son­dern mit einem Live-Konz­ert bis in die Däm­merung zu erleben. (Die Zufahrt zu diesem Weil­er ist vom Kreuz Jack­erath aus Süden über die L 277 nach wie vor frei.)

Nach der roten bleibt die grüne Linie!

Die „rote Lin­ie“, zu der die Dorf­be­wohn­er die jet­zige Abrissstrecke erk­lärt hat­ten, existiert nicht mehr.

Doch: Die „Grüne Lin­ie“ ste­ht noch! Denn die L 277 wurde noch in den frühen 2000er Jahren zu ein­er Allee erweit­ert – und das mit Lan­desmit­teln gefördert! Die Bäume ste­hen noch – und es sind mehrere hun­dert im derzeit umkämpften Abschnitt.

Men­schen kön­nen Bäume umar­men oder sich auch an sie ket­ten. Bei vie­len der alten Straßen­bäume kann man in die Kro­nen klet­tern, wenn es darauf ankommt.

Der Kampf gegen die unsin­nige und unchristliche Zer­störung ist noch lange nicht zu Ende.

Hal­tet Augen und Ohren offen. Es geht nicht um das kön­nte, sollte, müsste — es geht um das machen.

Moni & Robert vom 3 Rosen Team

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert