Der Wald in der Wüste — 2. Akt

Schon im Früh­jahr hat­ten die “Buir­er für Buir” eine Recherche veröf­fentlicht, die deut­lich machte, dass der Rest des Ham­bach­er Waldes nicht unter dem Wasser­entzug an der nördlichen Tage­baukante lei­det. An der Süd­seite dro­ht durch die Erweiterung beste­hen­der und durch neue Kies­gruben der Wald tat­säch­lich zur Insel in ein­er Sand- und Kieswüste zu wer­den, s. unser Blog-Beitrag vom Mai 2020. Die bere­its jet­zt auf dem RWE-Gelände betriebe­nen Kies­gruben haben eine Fläche von rund 200 Hek­tar. Auch hier­für wur­den Land­schaft zer­stört, Mut­ter­bo­den abge­graben und Wasser­reser­voire angeschnit­ten. Der noch verbliebene Rest­wald ist ger­ade­mal 20 % größer.

Bis zum 9.11.2020 waren alle Bürg­er aufgerufen Wider­spruch einzule­gen gegen das, was im Amts­deutsch heißt: „Teilplan Nicht­en­er­getis­che Rohstoffe des Region­alplans Köln“. Dahin­ter ver­ber­gen sich die Anträge (vor allem von der RWE- Tochter „Rheinis­che Baustof­fw­erke“, RBS) an der Süd­seite des Waldes Kies­gruben drastisch zu erweit­ern. Auch wenn hier nicht nach Kohle gegraben wer­den soll, so ist der Effekt für die Über­lebens­fähigkeit des Waldes der gle­iche, wenn ring­sum an allen Wal­drän­dern nur noch ver­wüstete Land­schaft ist. Aus sein­er natur­wis­senschaftlichen Sicht hat unser stv. Vor­sitzen­der seinen Ein­spruch ver­ständlich und nachvol­lziehbar for­muliert. Hier nachlesen.

Morschenich gerettet?

Mit­tler­weile ist seit­ens der Lan­desregierung auch der Entwurf für eine neue „Leit­entschei­dung“ zum hiesi­gen Braunkohlere­vi­er veröf­fentlicht wor­den. Hierin wird in blu­mi­gen Worten beteuert, in Morschenich (das Dorf am Wes­trand des Waldes) „die räum­lichen Voraus­set­zun­gen für eine vielfältige, nach­haltige und inno­v­a­tive Nutzung als ein ‚Ort der Zukun­ft‘ zu schaf­fen“ (Entschei­dungssatz 14)

Wie passt dazu, dass Erhard Georg, der uner­müdlichen Buir­er Rechercheur, jüngst her­aus­fand, dass auf dem Gemein­dege­bi­et zwis­chen Ham­bi und dem Merzenich­er Bürge­wald von einem Investor eine neue Kies­grube eröffnet wer­den soll (s. Abb. unten). Sein lesenswertes Schreiben an den im Kreis Düren zuständi­gen Lan­drat Spelthahn kann man HIER nachlesen.

  • Nach unseren aktuellen Infor­ma­tion ist dieses Abgrabungsin­ter­esse mit­tler­weile zurück­ge­zo­gen. Mal ein schönes Beispiel, das auf­passen und protestieren helfen kann.
An der L 257 soll kurz vor Morschenich in unmit­tel­bar­er Nach­barschaft des Merzenich­er Bürge­waldes eine neue Kies­grube entstehen
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