Beim letzten Waldspaziergang am 17.03. wurden wir Augenzeuge des Abriss-Infernos, das RWE in Manheim derzeit anrichtet — in dem Dorf westlich des Waldes, weit weg von der Tagebaukante.
Aber auch den selber Wald lässt der Konzern trotz Rodungsstop nicht in Ruhe. Ein Bericht von Michael Zobel, der Anfang der Woche vor Ort war:
“Nach einer Führung im Hambacher Wald mit einer Schulklasse aus Düren am Montag, 25. März 2019 und den dortigen “Live”-Erlebnissen muss ich folgende Zeilen loswerden:
Januar 2019: Die Kohlekommission der Bundesregierung hat verkündet, ein Erhalt des Hambacher Waldes sei “wünschenswert”. « Anm. der 3 Rosen: Kurze Zeit danach stellt das Dt. Institut für Witschaftsforschung (DIW) seine Studie vor, die nachweist, dass auf Basis des Berichtes der “Kohlekommision” sowohl der Hamabacher Wald als auch die Dörfer an den Tagebauen in Ost und West nicht dem Bagger weichen müssen. Mehr dazu bei unserer Veranstaltung am Mi, 3.4. im Haus der ev. Kirche.»
“Februar: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verkündete eine Zusage von RWE, bis 2020 keine Rodungsarbeiten im Hambacher Forst durchzuführen.
März: Was passiert in der Realität? Der Konzern RWE zeigt sein wahres Gesicht. Stück für Stück wird der Hambacher Wald zerstört. So wie heute, am 25. März 2019.
Unter fadenscheinigen Begründungen, unter massivem Polizeischutz, mit der Unterstützung von Kommunal- und Landespolitik
werden weiter Zufahrtswege ausgebaut, Bäume gefällt, Schneisen geschlagen, der Boden in diesem einzigartigen Wald massiv verdichtet und geschädigt. Irreversible Schäden werden angerichtet, die Verwaltung, die Politik und die Polizei machen sich zu Handlangern eines Konzerns, der das Symbol Hambacher Wald unter allen Umständen endgültig vernichten will.
Das Alles geschieht, wo eine Phase der Ruhe, der Besinnung und zukunftsweisender Gespräche angebracht wäre.
Herr Ministerpräsident Laschet, Herr Innenminister Reul, ich fordere Sie auf, machen Sie der fortschreitenden Vernichtung des Hambacher Waldes ein sofortiges Ende. Helfen Sie mit, nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen, sorgen Sie mit all Ihrem Einfluss für eine Befriedung dieses dramatischen gesamtgesellschaftlichen Konfliktes. Machen Sie sich nicht weiter zu Handlangern eines Konzerns, der die Zeichen der Zeit völlig verschlafen hat. Ein Konzern, der weiter gegen jede Vernunft täglich Natur, Dörfer, Kulturschätze und wertvollste landwirtschaftliche Flächen vernichtet und Menschen aus Ihrer angestammten Heimat vertreibt.
Kein Baum darf mehr fallen! Wald UND alle Dörfer bleiben!”