Freitags für die Zukunft lernen

Ein Aufruf an die jun­gen Men­schen, die mit Gre­ta bei den „Fri­days for Future“ streiken.

Ihr jun­gen Leute seid großar­tig und jed­er Schul­streik­tag der let­zten Monate war ein gewonnen­er Tag für uns alle. Ein Weck­ruf für alle Generationen. 

Am Fre­itag gin­gen wir am Elisen­brun­nen durch Menge, um Fly­er zu unser­er Ver­anstal­tung „Alle Dör­fer bleiben und der Wald auch“ zu verteilen. Dabei fiel uns auf: Auch manche Lehrer*innen haben ver­standen, was Not tut. Sie waren mit ganzen Klassen zur Demo gekommen. 

Vor ein­er Woche erhiel­ten wir die Anfrage ein­er Aach­en­er Schule. Im Rah­men ein­er Pro­jek­t­woche soll­ten Schüler uns befra­gen dür­fen zum The­ma: Was macht eigentlich eine Bürg­erini­tia­tive? Machen wir gerne. Aber da geht noch viel mehr. 

Eine Idee, die Schule machen könnte

Liebe Schüler*innen, stellt euch vor:

  • Jed­er Fre­itag ist ein Pro­jek­t­tag. In jedem Fach. Aber immer zu dem einen The­ma:  Eure Zukunft. 
  • Und an jedem let­zten Fre­itag im Monat tragt ihr dann eure Ideen und Erken­nt­nisse nach draußen in die Welt. Auf den Elisen­brun­nen, durch die Stadt. Auch in die Medien. 

Für eure Lehrer kann das hart wer­den. Denn auf viele eur­er drän­gen­den Fra­gen wer­den sie keine Antwort wis­sen. Aber wenn sie nicht gar zu verknöcherte Pauk­er sind, kön­nen Sie euch helfen, selb­st nach Antworten zu suchen. 

Ihr habt ver­standen, dass die Kli­makrise etwas mit dem riesi­gen Energiehunger unser­er Wirtschaftsweise zu tun hat. Ihr wollt ein Ende des Palavers, es soll was getan wer­den. Aber was genau? Und wer? Im Großen und im Kleinen? Das kann man naturgemäß nicht bei ein­er Demo diskutieren. 

Ihr habt erkan­nt und laut gesagt, dass jet­zt was passieren muss. Tragt euer The­ma in die Schulen. Holt euch unab­hängige Experten in die Klassen. Fühlt ihnen auf den Zahn. Lernt zu ver­ste­hen, was kom­pliziert und was ein­fach ist. Werdet selb­st zu Profis.
Ein paar Beispiele für den Weg dahin:

Fragt eure Eltern 

  • „Wie viel Strom ver­brauchen wir eigentlich? Wieviel Energie für Heizung und Warmwass­er?“ Recher­chiert: Ist das viel oder wenig? Ist das zukun­fts­fähig? Kann man da was ändern? Woher kommt der Strom? Ist der echt öko? 
  • Und: „Unser Auto, wieviel CO2 bläst das zum Aus­puff raus?“ Gibt es eine Alter­na­tive? Im All­t­ag, beim näch­sten Familienurlaub?
  • Oder: Wieviel Energie frisst unser Essen? 

Und schon seid ihr mit­ten­drin in dem, was jede/r selb­st bee­in­flussen kann. Tragt das zusam­men im Schul­pro­jekt. Und bald seid ihr schlauer als der Porschefahrer Chris­t­ian Lind­ner und seine „Profis“, denen man alles über­lassen soll. 

Raus aus der Schule

Fordert von eur­er Schule: Wir wollen Exkur­sio­nen machen! Wir wollen die Pro­duk­tion vom E.go in Rothe Erde besuchen. Wir wollen mit dem Wald­führer Michael Zobel zur Sophien­höhe gehen und den Ham­bach­er Tage­bau aus der Nähe sehen. Wir wollen das Besuch­er-Wind­kraftwerk in Ors­bach besteigen. Und, und, und…

Nicht für die Schule wollen wir ler­nen– son­dern für unser Leben.“ Mit dieser Parole haben wir in unser­er Schulzeit für eine neue Art von Bil­dung gestritten. 

Wer sind wir? Eine Oma und ein Opa, die für die Zukun­ft ihrer drei Enke­lin­nen kämpfen. Wir sind Großel­tern, die ihre Hoff­nun­gen und Überzeu­gun­gen in unseren jun­gen Jahren — am Anfang der Umwelt­be­we­gung  — gewon­nen haben. Wir wollen diese nicht im beque­men All­t­ag begraben, die unser­er Gen­er­a­tion das Rentenal­ter heute bietet. 

Wir kämpfen hier in Aachen seit 10 Jahren in ein­er Bürg­erini­tia­tive für die Energiewende. Gegen die bel­gis­chen Ris­sereak­toren vor unser­er Haustüre. Gegen die Zer­störung von Wald und Heimat im Rheinis­chen Braunkohlere­vi­er. Aber wir stre­it­en vor allem für eines: Es geht auch anders.

Wenn ihr diesem Weg neuen Schwung geben wollt, dann helfen wir euch gerne mit dem, was wir beim lan­gen Suchen, Scheit­ern und Find­en her­aus­ge­fun­den haben. 

Meldet euch unter post@3rosen.eu

Moni­ka Laaks und Robert Borsch-Laaks

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